Animal Magnetism
(Hard Rock)
Label: Sony (Columbia)
Format: (LP) (Re-Release)
Release: 1980 | 2015
Die Zeit vergeht wie im Flug, von 1977 („Taken by Force“) bis 1979 („Lovedrive“) ist es nur ein Katzensprung und nun sind wir schon im Jahr 1980 angekommen und die SCORPIONS steigen die steile Treppe des Erfolgs Stufe um Stufe empor. Album Nummer sieben gibt es natürlich ebenfalls im neuesten Sound-Gewand digital remasterd für Sammler und Jäger in der schönen Special Edition. „Animal Magnetism“ liefert neun starke Songs, die laut Band durch den langen Aufenthalt in den USA stark beeinflusst wurden. Laut Klaus Meine klingt die ganze Produktion sehr animalisch und dirty. Es ist ein deutlicher Unterschied zum Vorgänger zu hören, der mehr nach Heavy Metal klang. Auf „Animal Magnetism“ kommen Blues – Elemente durch, man ist eindeutig verspielter und klingt schwermütiger, wenn nicht sogar düster.
Eröffnet wird der musikalische Leckerbissen mit „Make It Real“, das flott daher kommt und einen guten Einstand gibt. In dieser Tonart geht es rasant weiter mit „Don`t Make No Promises (Your Body Can`t Keep)“, „Hold Me Tight“ (Singleauskopplung) bei dem Klaus stimmlich bisher unbekannte Höhen erreicht und „Twentieth Century Man“, bei dem die Gitarrenfraktion ordentlich die Sau raus lässt. Besonderes Augenmerk sollte dem Songwriting geschenkt werden, da Schlagzeuger Herman Rarebell bei ganzen sechs Sons seine Finger im Spiel hatte, nicht nur die beiden Bandköpfe wie bisher.
Auch eine Ballade darf nicht fehlen und so ist „Lady Starlight“ die richtige Medizin für Verliebte. Vielleicht eine Spur zu süß geraten, doch „Only A Man“ gibt wieder ordentlich Gas und die Haare fliegen. Klaus Meine ist stimmlich sehr variabel und macht seine Arbeit ausgezeichnet.
Doch auch Rudolf Schenker und Matthias Jabs liefern hier mit „The Zoo“ auf ihren Instrumenten ganz großes Kino ab. Laut Band ist es der Song für jede Stripperin, der als zweite Single erschien. Langsamer fast psychedelischer Anfang der die Spannung steigen lässt, ehe zwischendurch echt die Post abgeht und man sofort in den schwerfälligen Beat zurückfällt. Cool auch die Talkbox, die dem Titel das Sahnehäubchen aufsetzt. Am besten ganz laut aufdrehen und mitbangen. Und zu guter Letzt „Animal Magnetism“, mit schneidenden Riffs und tonnenschweren Gesang der einem in den Gehörgang runterkriecht und sich festkrallt.
„Animal Magnetism“ ist nicht das erfolgreichste Album der Norddeutschen, Grund hierfür könnte sein, dass es sich um schwere Kost handelt und man wohl erst nach mehrmaligem Durchhören Zugang findet. Doch einige Schmankerl und viel Liebe zum Detail und Abwechslung sorgen für ein starkes Gesamtwerk. Reinhören ist Pflicht!
Tracklist „Animal Magnetism“:
1. Make It Real Don’t Make No Promises (Your Body Can’t Keep)
2. Hold Me Tight
3. Twentieth Century Man
4. Lady Starlight
5. Falling In Love
6. Only A Man
7. The Zoo
8. Animal Magnetis
Gesamtspielzeit: 39:42
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