Elokuutio
(Thrash Metal | Extreme Metal)
Label: Sakara Records
Format: (LP)
Release: 18.03.2016
Die Herren von STAM1NA machen es mir einmal mehr nicht einfach. Wie zu erwarten war, gleicht auch das neueste Werk der finnischen Superstars, „Elokuutio“, ebenso wie seine Vorgänger keinem anderen bisher veröffentlichten Album der Band, aber dennoch immer nach STAM1NA. Wie es eine Band schafft, mit einem Mix aus Melodic Death, Thrash, Black Metal sowie der Zugabe von Pop und Electro Nummer #1 Alben sowie Goldene Schallplatten am laufenden Band zu produzieren, ist und bleibt zwar ein Rätsel, aber die Nordmänner haben es sich mit ihrer hochqualitativen, abgefahrenen Kost sowie grandiosen Live-Auftritten auf jeden Fall verdient.
Zwar fehlte mir bei den ersten Durchgängen von „Elokuutio“ ein Hit wie „Panzerfaust“, „Valtiaan Uudet Vaatet“ oder „Pirunpanska“, die sofort zünden und nicht mehr loslassen. STAM1NA wählten noch nie den einfachen Weg und erscheinen auch dieses Mal zunächst sperrig, anstrengend und unzugänglich, weshalb das siebte Werk der Finnen erstmal nicht so viel Beachtung von mir geschenkt bekam. Doch einige erneute Anläufe offenbarte, dass STAM1NA stark wie eh und je sind. „Ikoneklasmia“ beginnt spannend mit space´igen Keyboards und getragenem Sound. Fronter Antti „Hyrde“ Hyyrynnen hält sich dezent zurück, ehe der Track zu einer wütenden Genre-Melange explodiert. Zwar dominieren nach wie vor die Keys, doch pumpende Drums und deftige Riffs kämpfen um die Vorherrschaft und setzen sich dann auch durch. Da kommt der treibende und entspannt beginnende Titeltrack im Anschluss ganz recht, doch auch hier haut Tepo Velin bald heftig in die Felle, ehe sich ein melodischer Metal Track mit halbwegs eingängigem Refrain entwickelt. Fans, die der finnischen Sprache mächtig sind, tun sich wahrscheinlich noch leichter. Das ganze Album auseinander zu nehmen würde etwas den Rahmen spregen, doch es sei gesagt, dass STAM1NA erneut die komplette Bandbreite abliefern. Wers gerne heftig und wütend mag, der möge „Meidänkaltaisillemme“, bei dem das Chaos überhand nimmt und Antti wütend und hysterisch wie noch nie klingt, während er von coolen Riffs und ein paar Chor-Shouts unterstützt wird.
Weitere Anspieltipps sind das thrashig-flotte „Pala Palalta“, das melancholisch-bedrochliche „Marttyyri“, das schon fast in doomige Gefilde abdriftet sowie das mit abgehakten Riffs und einigen schönen Double-Bass Passagen ausgestattete „Mätä Hohtava Omena“. Für die Entdecker unter euch sei auch noch „D.S.M.“, das es schafft hektisch, chaotisch, verrückt und doch irgendwie entspannt zu klingen und das abschließende atmosphärische „Valhe“, das mit starker Keyboardarbeit von Emil Lähteenmäki überzeugt, empfohlen.
Was für ein Ritt. STAM1NA haben es erneut geschafft, ein einzigartiges, spannendes und abwechslungsreiches Album zu schaffen, das zwar den Bandsound repräsentiert, sich aber dennoch nach etwas komplett Neuem anfühlt. Wer das Schaffen der Band mag, wird auch dieses Album lieben. „Elokuutio“ benötigt aber Zeit und Aufmerksamkeit um zu funktionieren. Easy Listening ist das auf keinen Fall. Ob das Teil nun besser ist als „Nocebo“ oder „SLK“ vermag ich nicht zu sagen, aber das ist und bleibt Geschmackssache. Die Pole-Position sowie eine Goldene Platte in der Heimat sind sowieso vorprogrammiert und auch verdient.
Tracklist „Elokuutio“:
1. Ikoneklasmia
2. Elokuutio
3. Meidänkaltaisillemme
4. Pala Palalta
5. Pienet Vihreät Miehet
6. Mätä Hohtava Omena
7. D.S.M
8. Marttyyri
9. Kuudet Raamit
10. Valhe
Gesamtspielzeit: 49:13