Im vergangen September war es endlich soweit. AYREON wurde zum ersten Mal in der Geschichte des Projekts auf eine Bühne gebracht. Zwar macht das Mastermind und Schöpfer Arjen Lucassen nicht persönlich, fungierte bei „The Theater Equation“ aber als Berater und war fleißig hinter den Kulissen tätig. Im Luxor Theater in Rotterdam sollte das Stück mehrmals an drei Tagen mit zahlreichen Stars aufgeführt werden.
Zwar konnte man nicht das komplette Original-Lineup zusammentrommeln, holte aber so manch fähigen Ersatz und stellte ein Event der Extraklasse, welches ich selbst erleben durfte auf die Beine. Egal ob man als AYREON-Fan dabei war oder nicht, es freut sicherlich jeden, dass einer dieser Abende für eine DVD/BluRay Version fürs Heimtheater aufgenommen wurde.
Darauf gibt es das komplett live dargebotene Doppelalbum, das noch um einige Instrumental- und Chorparts erweitert wurde und somit noch mehr Einzigartigkeit gewinnt. Die Story um den im Koma liegenden Geschäftsmann, der seine Frau und seinen besten Freund beim vermeintlichen Liebespiel erwischt und nun seine Vergangenheit in 20 Tagen des Komas verarbeitet, wurde mit einem passenden Bühnenbild untermalt. Dazu kommen die erwähnten berühmten Namen wie James LaBrie, der die Hauptrolle verkörpert, Marcela Bovio, Anneke van Giersbergern, Eric Clayton, Irene Jansen, Magnus Ekwal, Devon Graaves oder Mike Mills, die teilweise menschliche Protagonisten, aber auch Emotionen verkörpern. Zweitere wurden durch auffällige farbliche Outfits unterstrichen, aber die komplette Belegschaft, auch die Instrumentalisten, unter denen sich nicht nur Drumlegende Ed Warby (Ex-GOREFEST) sowie auch Flöter, Violinisten und Cellisten befinden, legten eine Bestleistung hin.
So genial die zwei Stunden Progressive Rock/Metal von AYREON auch dargeboten wurden, gibt es an „The Theater Equation“ auch einen kleinen Wermutstropfen. Da dieses Projekt mehr oder weniger als Fanprojekt geboren wurde, man den Fans auch für ihr Geld etwas bieten wollte und auch die Tickets kein Vermögen gekostet haben, musste man offensichtlich im Aufnahmeequipment etwas sparen. Das Bildmaterial von dieser DVD/BluRay ist alles andere als schlecht, doch wer bereits Veröffentlichungen von SABATON, AVANTASIA oder anderen Größen des Rock und Metal gesehen hat, ist dann doch etwas anderes gewohnt. Die Kameras waren allesamt recht weit weg installiert und bieten nicht die gewohnte Flexibilität und Qualität, dafür rannten damals auch keine Kameraleute vor den Zuschauern herum.
Fans von AYREON wird das aber überhaupt nicht stören, denn die Audioqualität stimmt und wer weiß, ob man das Material von AYREON jemals nochmal live irgendwo erleben kann. Freunde des gepflegten, emotionalen Rocks, dürfen und müssen hier fast zugreifen.
Tracklist „The Theory Of Everything“:
Day One: Vigil
Overture
Day Two: Isolation
Day Three: Pain
Day Four: Mystery
Day Five: Voices
Pain II
Day Six: Childhood
Day Seven: Hope
Day Eight: School
Childhood II
Day Nine: Playground
Day Ten: Memories
Pain III
Day Eleven: Love
Overture II
Day Twelve: Trauma
Day Thirteen: Sign
Day Fourteen: Pride
Vigil II
Day Fifteen: Betrayal
School II
Day Sixteen: Loser
Day Seventeen: Accident?
Pain IV
Day Eighteen: Realization
Trauma II
Day Nineteen: Disclosure
Day Twenty: Confrontation
Finale (Dream Sequencer)
Gesamtspielzeit: –