Embers Of A Dying World
(Melodic Death Metal)
Label: AFM Records
Format: (LP)
Release: 2017
Ich wurde bereits 2005 auf die Finnen von MORS PRINCIPIUM EST aufmerksam. Der Mix aus skandinavischem Melodic Death Metal, bombastischen Elementen und harschen Speed-Attacken gefiel und überzeugte schnell. Danach verlor ich die Band etwas aus den Augen, doch dank des mittlerweile sechsten Werk „Embers Of A Dying World“ der Nordmänner, welches auf meinem Schreibtisch landete, konnte ich mir nun ein Bild über das heutige Schaffen von MPE machen.
Man merkt schnell, dass die Finnen gereift sind und fokussierter arbeiten als zuvor. Nach wie vor gibt es einen Mix aus DARK TRANQUILLITY, CHILDREN OF BODOM und WINTERSUN, doch die Strukturen sind komplexer, die Melodien feiner und der Bombast gezielter eingesetzt. Zwar verlieren MORS PRINCIPIUM EST dadurch etwas an Durchschlagskraft, doch die Riffs sind immer noch knackig und es gibt auch immer mal wieder heftige Speed-Attacken. Das Hauptaugenmerk liegt auf diesem Album aber definitiv auf Intensität, Emotion und dichter Atmosphäre. So kommen manche Tracks leicht episch daher, sind von Melodien nur so durchzogen und muten leicht progressiv an. Dass das hier und da recht sperrig wirkt und man einiges an Zeit investieren muss um die Songs vollends zu erfassen, ist dabei aber nicht außer Acht zu lassen. Doch wenn man „Embers Of A Dying World“ seine Zeit gibt, dann lohnt es sich auf jeden Fall. Von Streichern, über wunderschöne Piano-Klänge und epische Keyboards, bis hin zu fiesen Melodic-Death Attacken, zeigen MORS PRINCIPIUM EST, dass man diese vielen Elemente durchaus in die richtige Balance bringen kann um alles stimmig erscheinen zu lassen. Abwechslungsreich geht es natürlich auch zu und so kommt „The Ghost“ zunächst mit leichtem Black Metal Anstrich daher, „Into The Dark“ stellt den Bombast weiter in den Vordergrund und „Death Is The Beginning“ kommt fast Gothic-haft mit dem weiblichen Engelsgesang von Christina Marie daher. Aber keine Sorge, der Melodic Death kommt dank Riff-Feuerwerken in „Reclaim The Sun“ oder „In Torment“ definitiv nicht zu kurz. Dazu kommt natürlich noch das brutale und verdammt vielseitige Organ von Ville Viljanen, der mit allen Facetten der Band mühelos mithalten kann und immer die passenden Screams und Grunts liefert.
MORS PRINCIPIUM EST schaffen es auch heute noch im überfüllten Bereich des skandinavischen Melodic Death sich noch eine eigene Nische zu schaffen und überzeugen anno 2017 mit technisch hochwertiger Kost, die Genrefans absolut zufriedenstellen sollte.
Tracklist „Embers Of A Dying World „:
1. Genesis
2. Reclaim The Sun
3. Masquerade
4. Into The Dark
5. The Drowning
6. Death Is The Beginning
7. The Ghost
8. In Torment
9. Agnus Dei
10. The Colours Of The Cosmos
11. Apprentice Of Death
Gesamtspielzeit: 50:05