Wenn man den Karriereverlauf der letzten Jahre von RHAPSODY oder aktuell RAPSODY OF FIRE verfolgt, kann einem schwer ums Herz werden. Streitereien, Namensänderung oder Mitgliederwechsel waren mehr Gesprächsthema als die Musik selbst, die wahrlich nicht im Mittelpunkt stand in letzter Zeit. Nun ist auch der Ausnahmesänger Fabio Lione Geschichte, der nun mit ETERNAL IDOL sein Glück versucht und der neben Keyboarder Alex Staropoli als letztes Uhrgestein bezeichnet werden konnte, aus der Band geschieden. Doch RHAPSODY OF FIRE sind noch nicht tot sondern wollen es mit einem neuen Sänger noch einmal wissen.
Der neue Mann am Mikro hört auf den poetischen Namen Giacomo Voli, bekannt durch seine Teilnahme an The Voice of Italy. Stimmlich sind gewisse Ähnlichkeiten zu seinem Vorgänger erkennbar, was auch bestimmt das Ziel der Band war. Und um den Neueinsteiger würdig den Fans vorzustellen, schmeißen die Jungs ein Best Of auf den Markt mit dem Titel „Legendary Years“, bei dem sich Giacomo durch die Bandhistory ackert.
14 Songs aus 24 Jahren Bandgeschichte rauszupicken ist wohl nicht so einfach, doch den Fans dürfte der Querschnitt liegen. So findet sich neben „Holy Thunderforce“ oder „Dawn Of Victory“ vom gleichnamigen Album aus dem Jahre 2000 auch das grandios gesungene „Land Of Immortals“ vom 1997er Debüt.
Wenn man sich als langjähriger Fan der Italiener bezeichnet und die Stimme von Fabio gewohnt war, wird einem wohl das Gefühl und die Extraklasse des Lockenkopfs abgehen, auch wenn man dem neuen Sänger Giacomo keine Vorwürfe machen kann und er seine Sache eigentlich sehr gut macht. Es fehlt jedoch das gewisse Etwas.
Weitere Kracher sind „Knightrider Of Doom“, „When Demons Awake“ vom 2002er Werk „Power Of The Dragonflame“, die auch heute noch sehr gut funktionieren. Zum Abschluss noch „Rain Of A Thousand Flames“ und die kleine Frage, warum man auf neuere Songs verzichtete und im Speziellen dem wohl beeindruckendsten Werk „Symphony Of Enchanted Lands II – The Dark Secret“ keine Aufmerksamkeit schenkte.
Kurzer Blick noch auf das sehr gelungene Cover, das eine sich öffnende Tür zeigt, die von zwei Skeletten flankiert wird. Schönes Teil, das auf LP sicher beeindruckt. Wem könnte man den neuesten Wurf von RHAPSODY OF FIRE an Herz legen? Schwere Frage. Fans haben wohl alle bisherigen CDs im Schrank stehen und brauchen die neu eingesungenen Werke nicht wirklich und Neueinsteigern sei wohl auch eher die Songs mit Fabio ans Herz gelegt. So bleiben nur die Die-Hard Jünger die unbedingt wissen wollen wie der Neue klingt.
Tracklist „Legendary Years“:
1. Dawn Of Victory
2. Knightrider Of Doom
3. Flames Of Revenge
4. Beyond The Gates Of Infinity
5. Land Of Immortals
6. Emerald Sword
7. Legendary Tales
8. Dargor, Shadowlord Of The Black Mountain
9. When Demons Awake
10. Wings Of Destiny
11. Riding The Winds Of Eternity
12. The Dark Tower Of Abyss
13. Holy Thunderforce
14. Rain Of A Thousand Flames
Gesamtspielzeit: 73:36