Illusion & Doubt
(Southern Rock | Bluesgrass)
Label: Devildruck Records
Format: (LP)
Release: 2017
Mit „Illusion & Doubt“ schoben im vergangenen Jahr die kanadischen Bluegrass/Western Hillbillys von THE DEAD SOUTH ihrem Erfolgsdebüt das zweite Werk nach. Gleichzeitig ist dieses Album aber auch das letzte mit Banjo-Spieler und Gründungsmitglied Colton Crawford, der von Eliza Doyle ersetzt wurde.
Die Jungs blieben sich treu und lieferten auch hier einen gekonnten Mix aus hitverdächtigen Blugrass und Country Nummern, die oft vom Banjo dominiert werden, meist locker und befreit daher kommen und einen Schuss Humor, aber auch immer mal wieder einen ernsten Unterton besitzen. Dazu gesellen sich einmal mehr die Mandoline, das Cello, das auch für Bassbeats verwendet wird, aber in ersten Momenten für Gänsehaut sorgt und zum Stil passende Themen, die eher im Süden der Staaten anzusiedeln sind.
Im Großen und Ganzen tönt man doch fröhlicher, als am Vorgänger, was schade ist, denn gerade die ersten, mit Cello untermalten Songs gefielen mir neben den Hitkandidaten am meisten. Doch auch hier gibt es einige coole Tracks wie das eröffnende „Boots“, das dynamische „Every Man Needs A Chew“ oder das etwas ernster klingende und wunderbar ins Ohr gehende „The Good Lord“. Gegen Ende wird es aber dann doch wieder etwas schwermütiger wie „Massacre Of El Kuroke“ schon prophezeit. Als Gegenstück dazu gibt es aber auch extrem coole Arbeit am Banjo im kurzen Instrumental namens „Delirium“, bei dem sich Crawford auszeichnet. Nate Hilts leistet bei jedem Track die passende Arbeit und wird auch hier wieder von Scott Pringle bei einigen Backings unterstützt. Seine Hillbilly-Stimme darf zudem bei „Deadman´s Isle“ auch an die Lead-Vocals. Zum Schluss überraschen THE DEAD SOUTH aber dann nochmal gewaltig mit dem 8-Minüter „Gunslingers Glory“ bei dem man ziemlich alle wichtigen Elemente und Trademarks der Band unterbringt – dramatischem Instrumentalpart im Finale inklusive – und einmal mehr unter Beweis stellt, dass man sowohl als Musiker als auch als Songwriter zu überzeugen weiß.
Zwar hat das Debüt „Good Company“ die größeren Hits und gefällt mir in seiner Gesamtheit eine Spur besser, doch „Illusion & Doubt“ beweist mühelos, dass THE DEAD SOUTH keine Eintagsfliege oder Modeerscheinung sind und durchaus weiterhin das bei uns relativ unbekannte Genre salonfähig machen können.
Tracklist „Illusion & Doubt“:
1. Boots
2. Every Man Needs A Chew
3. Deadman´s Isle
4. Smoothin´ In The Ditch
5. One Armed Man
6. The Good Lord
7. Delirium
8. Miss Mary
9. Time For Crawlin´
10. Massacre Of El Kuroke
11. Hard Day
12. Gunslinger´s Glory
Gesamtspielzeit: 45:33
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