Live Beyond The Spheres
(Power Metal)
Label: Nuclear Blast
Format: (Live)
Release: 2017
BLIND GUARDIAN braucht man wahrlich niemandem mehr vorstellen. Nach 33 Jahren, zehn Alben und unzähligen Live-Auftritten sollte jedem Power Metal Fan die Band, die in den 80ern neben HELLOWEEN wohl die wichtigste Pionier-Arbeit für das Genre als deutscher Vertreter geleistet hat, die Band mehr als geläufig sein. Zwar benötigen die Krefelder mittlerweile immer gut vier bis fünf Jahre ihre immer opulenter werdenden Alben zu schreiben, doch in der Zwischenzeit sind die Herren natürlich alles andere als untätig. „Beyond The Red Mirror“ mag nun auch schon zwei Jahre zurück liegen, doch man arbeitet immer noch eifrig am Orchestral-Projekt mit dem Beststeller-Autor Markus Heitz (u.a. „Uldart“, „Die Zwerge“, „Aera“) und betourt fleißig den Globus. Dabei haben Hansi Kürsch und seine Mannen nun auch wieder zahlreiche Konzerte mitgeschnitten und liefern euch so nun mit „Live Beyond The Spheres“ das erste Live-Album seit sieben Jahren.
Ganze 22 Songs aus zehn verschiedenen Shows haben es auf das Dreifach-Album geschafft und bieten BLIND GUARDIAN in vollem Umfang. Von den rohen Power Metal Anfängen mit Hits und Klassiker wie „The Last Candle“, „Lost In The Twilight Hall“ über Hymnen wie „Majesty“, „Valhalla“ oder „Bright Eyes“ und die modernere Phase mit „Fly“ bis hin zu bombastischen Prog-Epen der Marke „Wheel Of Time“ oder „Sacred Worlds“ ist hier alles vertreten. Auch wenn den Deutschen die Songauswahl sicher nicht leicht gefallen ist, ist hier für jeden etwas dabei, denn man zeigt sich mit dem überlangen Epos „An Then There Was Silence“ vom recht umstrittenen Werk „A Night At The Oper“ auch recht mutig. Dazu gesellen sich Dauerbrenner wie „Nightfall“, „Mirror Mirror“, „Imaginations From The Other Side“ und Gänsehautmomente in Form von „Lord Of The Rings“ und „The Bards Song (In The Forest)“, die hier absolute Magie versprühen und vom Publikum lautstark mitgeträllert werden.
So bietet „Live Beyond The Spheres“ auch eine starke Live-Atmosphäre, die man nicht nur hören, sondern auch fast spüren kann. Einzig Hansi geht hier und da etwas unter und könnte ein bisschen lauter in den Mix gemischt sein, doch so merkt man, dass hier die eigentlich recht perfektionistisch arbeitenden Musiker, der Authentizität wegen auch mal etwas zurückstecken.
Fans von BLIND GUARDIAN wissen ihre Live-Qualitäten, die sich auch nach über 30 Jahren und diversen Änderungen im Sound um keinen Millimeter geschmälert haben, seit jeher zu schätzen und wissen auch, dass man auf Live-Platten mühelos überzeugen kann. So reiht sich „Live Beyond The Mirror“ mit seinen epischen 160 Minuten mühelos in die Reihe von großartigen (Live-)Alben der Power Metal Veteranen, die uns hoffentlich noch mit zahlreichen Alben und Live-Shows beehren.
Tracklist „Live Beyond The Spheres“:
1. The Ninth Wave
2. Banish From Sanctuary
3. Nightfall
4. Prophecies
5. Tanelorn
6. The Last Candle
7. And Then There Was Silence
8. The Lord Of The Rings
9. Fly
10. Bright Eyes
11. Lost In The Twilight Hall
12. Imaginations From The Other Side
13. Into The Storm
14. Twilight Of The Gods
15. A Past And Future Secret
16. And The Story Ends
17. Sacred Worlds
18. The Bards Song (In The Forest)
19. Valhalla
20. Wheel Of Time
21. Majesty
22. Mirror Mirror
Gesamtspielzeit: 163:22