DIMMU BORGIR - Forces Of The Northern Night
DIMMU BORGIR
Forces Of The Northern Night
(Symphonic Black Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (DVD)

Release: 2017


Sieben Jahre sind ins Land gezogen ohne ein neues Album vom DIMMU BORGIR – eine sehr lange Zeit, aber für Ende 2017 ist ja nun endlich eine neue Schöpfung der Norweger angekündigt. Um die Wartezeit zu überbrücken, gibt es eine neue DVD mit zwei ganz besonderen Konzerten, bei denen die Truppe vom ca. 100-köpfigen Kringkastingsorkestret, dem norwegischen Radio Orchestra mit Chor, musikalisch unterstützt wurde.

Ich möchte mich hier mit der DVD beschäftigen, man kann jedoch diese beiden Konzerte auch als CD genießen. Das erste Konzert ist vom Wacken Open Air 2012. Was hier als erstes ins Auge sticht, ist die Unüberlegtheit des Veranstalters, so ein Konzert noch bei Tageslicht anzusetzen. Die Musik von DIMMU BORGIR funktioniert immer am besten im Dunklen, aber ab gut der Hälfte des Gigs passt auch die Optik, und die Norweger können unter dem brennenden Wacken-Tierschädel aufgeigen. Aber das war es dann auch schon mit den Minuspunkten. Die Eröffnung erfolgt von Orchester und Chor, die auch zwischendurch immer wieder Titel in rein instrumentaler Form präsentieren. Beim Erscheinen von DIMMU BORGIR brandet dann richtig Jubel unter den Massen vor der Bühne auf, der bis zum Ende anhält. Die Norweger präsentieren ein Set mit dem Besten aus ihrem langjährigen Schaffen, wobei die Intensität der Musik durch das Orchester und die sanften gesanglichen Ergänzungen durch den in dunkle Kutten gehüllten Chor gewaltig ist. Shagrath wird bei „Gateways“ gesanglich von DJERV-Sängerin Agnete Kjølsrud unterstützt, wodurch dieser Titel zusätzlich an Ausstrahlung gewinnt, aber auch die anderen Songs kommen wahnsinnig gut herüber.

Auf der zweiten DVD ist die Show von 2011 im Spektrum in Oslo verewigt, also sozusagen die Premiere mit Orchester und Chor. Dieser Film ist etwas persönlicher gestaltet, weil man zum Beispiel den Aufmarsch der Musiker während des Intros „Xibir“ miterlebt. Auch ist die Stimmung von Anfang an viel mystischer, weil ja doch von Beginn an im Dunklen gespielt, und mit gut durchdachten Lichteffekten die Szenerie belebt wird. Das Orchester und der Chor sind seitlich angeordnet, und ein bisschen durch riesige, durchsichtige Transparente mit Pentagrammen versteckt. Auch bei diesem Gig ist Agnete Kjølsrud bei „Gateways“ an den Vocals beteiligt. Bei beiden Konzerten wurde dieselbe Setlist gespielt, sodass direkte Vergleiche möglich sind, wobei dieser sicher zugunsten des Oslo-Konzertes ausfällt, weil hier einfach das düstere Flair deutlicher spürbar ist, und die Mischung aus symphonischen Klängen und harten Sounds mit den tiefen Vocals eine mitreißende Atmosphäre ergibt.

Als Bonus gibt es eine 25-minütige Doku, die aus Interviews mit der Band besteht, aber auch das Kringkastingsorkestret zu Wort kommen. Dabei geht es um allgemeine Aussagen über Black Metal, danach über den Plan mit dem Orchester zu spielen, ein Blick hinter die Kulissen der Orchesterproben, die gemeinsamen Proben und die sonstigen Vorbereitungen für das Oslo-Konzert. Auch die Fans kommen zu Wort, die für dieses Konzert von weit her nach Oslo reisten. Die Musiker wurden beim Schminken gefilmt, auch Agnete wurde interviewt, und den Abschluss bildet ein Blick hinter die Kulissen der Aufnahme. Dieser Bonus ist eine nette Idee, weil den Fans dadurch die Möglichkeit gegeben wird, ihre Idole als einfache Menschen sehen zu können.

In technischer Hinsicht wurde sehr gut gearbeitet, beides professionell gefilmt und geschnitten. Vielleicht gibt es ja irgendwann noch einmal die Gelegenheit, die Norweger auf diese Art und Weise live zu erleben, bis dahin kann man sich zurücklehnen und „Forces Of The Northern Night“ genießen.

 


Tracklist „Forces Of The Northern Night“:
1. Xibir (Orchestra)
2. Born Treacherous
3. Gateways
4. Dimmu Borgir (Orchestra)
5. Dimmu Borgir
6. Chess With The Abyss
7. Ritualist
8. A Jewel Traced Through Coal
9. Eradication Instincts Defined (Orchestra)
10. Vredesbyrd
11. Progenies Of The Great Apocalypse
12. The Serpentine Offering
13. Fear And Wonder
14. Kings Of The Carnival Creation
15. Puritania
16. Mourning Palace
17. Perfection Or Vanity (Orchestra)
Gesamtspielzeit: 83:13


www.dimmu-borgir.com

 

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