Die Pioniere des japanischen Heavy Metals, LOUDNESS, sind auch im Jahr 2018 kein bisschen leiser geworden und veröffentlichen vier Jahre nach „The Sun Will Rise Again“ ihr neues Album. 1981 gegründet und mittlerweile schon mehr als 30 (!) Studioalben veröffentlicht, wurde die Band in den 80ern mit „Lightning Strikes“ oder “Hurricane Eyes“ auch für viele westliche Metalfans ein Begriff. Bis auf den Schlagzeuger der 2008 verstarb, besteht die Band wieder seit 2001 aus den ursprünglichen Gründungsmitgliedern Akira Takasaki (Gitarre), Masayoshi Yamashita (Bass) sowie Minoru Niihara, der die stimmliche Kreissäge bedient und der Band somit seit jeher einen gewissen Stempel aufgedrückt.
Gleich 13 neue Songs erwarten einen aus dem Land der aufgehenden Sonne. Und diese 13 Songs stellen die komplette Bandbreite von LOUDNESS beeindruckend dar. Nach einem instrumentalen Intro starten die Japaner mit „Soul On Fire“ gleich mal hitverdächtig weg. Präzises Gitarrenspiel und ein eingängiger Refrain stimmen einen schon Mal richtig gut auf das noch Kommende ein. Der mich am Anfang an AEROSMITH erinnernde zweite Track, entfaltet sich dann aber eher zum Chaos hin. Gefällt mir jetzt nicht wirklich, auch nach mehrmaligem Durchhören nicht. „Go For Broke“ hat mich dann aber wieder gleich von der erste Sekunde an. Schöner Rhythmus, schöne Bridge und bleibt auch gleich mal hängen. Mit „Until I See The Light“ geht es etwas getragener weiter. Die Schlagzahl wird mit „The Voice“ und speziell mit „Massive Tornado“ dann wieder um einiges erhöht. Das Instrumental „Kama Sutra“ hätten sie sich aber getrost sparen können. Technisch sicherlich ausgefeilt, aber genauso interessant wie ein Schlagzeug-Solo auf einem Live Konzert. Mit dem Titeltrack geht es dann wieder straight und mit Gesang weiter. Zum Schluss hin schicken LOUDNESS noch mal alles, an die Ohren des Hörers. „Why And For Whom“ ist ein klassisches Stück Metal und für mich, neben dem doomig angehauchten „Rain“, die beste Nummer auf dem Album. „No Limts“ und der Rausschmeisser „Let’s All Rock“ zeigen auch noch mal auf, warum LOUDNESS zu den Besten gehören, was Japan im Metalbereich herausgebracht hat.
Der Europäischen und der US Version wurde auch noch eine Bonus CD beigepackt. Darin handelt es sich um „Samsaras Flight“ die bereits 2016 in Japan erschienen ist und 13 klassische Tracks (zB: „Loudness“, „In The Mirror“), enthält. Und weil sie eigentlich für den japanischen Markt exklusiv vorgesehen war, sind die Lieder in Japanisch aufgenommen worden. Klingt lustig, nervt aber nach einiger Zeit.
Im Großen und Ganzen bietet „Rise To Glory“ LOUDNESS in all ihren Facetten. Einziges Manko, das ich anbringen kann oder muss ist, dass Niharras Stimme nicht mehr so aggressiv und kreischend rüberkommt. Aber der Mann zählt ja auch schon 57 Lenze und daher ist das auch verständlich und eigentlich den Fans gegenüber nur fair, dass man da nicht im Studio alles bearbeitet.
Tracklist „Rise To Glory“:
1. 8118 (Instrumental)
2. Soul On Fire
3. I’m Still Alive
4. Go For Broke
5. Go For Broke
6. Until I See The Light
7. The Voice
8. Massive Tornado
9. Kama Sutra (Instrumental)
10. Rise To Glory
11. Why And For Whom
12. No Limits
13. Rain
14. Let’s All Rock
Bonus Disc “Samsara Flight”:
1. Street Woman
2. The Law Of Devil’s Land
3. Loudness
4. In The Mirror
5. Black Wall
6. Rock Shock (More And More)
7. Lonely Player
8. Devil Soldier
9. Burning Love
10. Angel Dust
11. Road Racer
12. Rock The Nation
13. To Be Demon
Gesamtspielzeit: –
Band-Links: