Die Waliser Modern Metaller BULLET FOR MY VALENTINE scheiden nun schon seit 13 Jahren regelmäßig mit ihren Alben die Geister und tun das auch auf ihrem neuesten und nunmehr sechsten Werk einmal mehr.
„Gravity“ hat dabei eine überraschende Prämisse, denn das Werk behandelt die Scheidung von Fronter Matthew Tuck und dessen Auswirkungen auf ihn und sein Umfeld. Dementsprechend sprudelt das Album nur so von Emotionen wie Wut, Melancholie, aber auch Hoffnung und Songtitel wie „Letting You Go“, „Not Dead Yet“ oder „Don´t Need You“ sprechen schon Bände und symbolisieren die Phasen der Trauer. Die Tracks selbst sind ein typischer Mix aus modernem Metal mit aggressiven Einschüben und eingängigen Parts, die sich immer wieder abwechseln, im Großen und Ganzen aber vor allem auf Massentauglichkeit abzielen, was Gegner der Truppe seit jeher bemängeln. Die wütenden Attacken gefallen, die ruhigen Momente gehen gut ins Ohr, hätten aber trotz aller Trauer von Matthew manchmal etwas weniger Schmalz vertragen, doch im Gegensatz zum Vorgänger „Venom“, der doch ein paar Hits mitbrachte, will da Vieles einfach nicht zünden. Richtig intensiv wird es aber beim recht zerbrechlich erscheinenden und mit Synthies geschwängerten „The Very Last Time“, wohingegen „Letting You Go“, „Leap Of Faith“ oder das verdammt wütende „Don´t Need You“ zwischendurch immer ganz gut ballern. Zum Schluss gibt es dann noch mit „Breath Underwater“ eine Akustik-Ballade, die das Album wieder eher traurig, aber hoffnungsvoll abschließt.
BULLET FOR MY VALENTINE werden auch mit „Gravity“ wieder polarisieren, liefern aber ein solides Werk, das weder große Höhepunkte, noch Ausfälle zu verzeichnen hat. Fans wird es gefallen und da das Teil auch massentauglich genug ist, wird man auch weiterhin neue Jünger ansammeln, diejenigen, die mit den Walisern bisher nichts anfangen konnten, werden aber auch in Zukunft nicht.
Tracklist „Gravity“:
1. Leap Of Faith
2. Over It
3. Letting You Go
4. Not Dead Yet
5. The Very Last Time
6. Piece Of Me
7. Under Again
8. Gravity
9. Don´t Need You
10. Breathe Underwater
Gesamtspielzeit: 42:30