URIAH HEEP - Living The Dream
URIAH HEEP
Living The Dream
(Hard Rock)

 


Label: Frontiers Records
Format: (LP)

Release: 2018


Wie wird man im Rockgeschäft zur Legende? Durch unbändigen Willen, jeder Menge Talent, einer Stimme die einen berührt und einem markanten Sound, wo man beim ersten musikalischen Einsatz sofort weiß, mit wem man es zu tun hat. Einer diese Heroes sind ohne wenn und aber URIAH HEEP. Gegründet 1969, also seit sage und schreibe fast 50 Jahren ohne Unterbrechung, zwar mit verschiedenen Mitgliedern auf den Bühnen dieser Welt unterwegs, doch kein bisschen leise. Und auch mit über 60 Lenzen kann man Sänger Bernie Shaw und der Rest der Truppe nicht zum alten Eisen zählen, denn die Jungs sprudeln noch immer vor Ideen und Motivation.

Bestes Beispiel das neueste Album „Living The Dream“ mit zwölf brandneuen Songs, die sofort ins Blut übergehen, zu einer Zeitreise einladen und Freude bereiten. Für Abwechslung ist gesorgt, sei es bei „Grazed By Heaven“, der als Opener gewählt wurde und sofort mit dem typischen Keyboardsound von Phil Lanzon, der nun auch schon seit 1986 Mitglied der Band ist, überzeugen kann.

Um den Hörer schon zu Beginn auf seine Seite zu ziehen, schießen URIAH HEEP – übrigens benannt nach einer Figur aus dem Roman David Copperfield von Charles Dickens – sofort scharf mit dem epischen „Take Away My Soul“ und dem fröhlicheren „Knocking At My Door“, los. Die erstgenannte Nummer erinnert gesanglich und von der Struktur her an die Kollegen von IRON MAIDEN, was bekanntlich auch kein Fehler ist. Zwischen hymnenhaftem Gesang von Bernie, meisterhafter Gitarrenarbeit vom letzten verbliebenen Gründungsmitglied Mick Box und Keyboardklängen aus den 70ern bleibt der Mund vor Staunen offen stehen. Mit knapp über sechs Minuten nicht nur eine der längsten Nummern, sondern auch eine der besten, die die Jungs auf „Living The Dream“ erschufen. Man dürfte auch auf Musiker dieser Dekaden schielen, anders lässt sich nicht erklären, dass man bei „Knocking At My Door“ kurz neben EDGUY auch schon wieder an die eiserne Jungfrau denken muss. So verschmilzt man das Gestern mit dem Heute. URIAH HEEP haben die Erfahrung und das Talent, nicht nur von den einstigen Großtaten a la „Lady In Black“ oder „Easy Livin“ zu leben.

Und weiter im Programm mit dem achtminütigen „Rocks In The Road“, das direkt aus den 70ern stammen könnte mit seinen psychedelischen Keyboard-Arrangements und mit dem coolen stampfenden Mittelteil erneut für Luftsprünge sorgt. Welches jugendverleihende Gesöff die Briten auch zu sich nehmen, bitte weiter zuführen.

Ein Lob auch zum schönen Cover, das eine Straße zeigt, auf der die fünf Musiker im Schatten stehen, während über ihnen ein gigantischer Vollmond für die einzige Beleuchtung sorgt. Zwar schlicht, jedoch atmosphärisch und sehr gefällig.

Mit „Waters Flowin‘“ zeigen die Burschen, dass man es auch etwas gefühlvoller kann. Mit eingängigen Melodien gepaart mit nettem Refrain, bleibt auch diese Nummer schnell hängen. In die selbe Kerbe schlägt auch „It’s All Been Said“, wo sich der Titel selbst erklärt. Etwas schwerfälliger erinnert der Beginn etwas an „The Park“ aus dem Jahr 1970. Hier haben erneut Mick Box und sein Instrument ihren großen Moment, wenn der Silberrücken ein Solo erster Güte runterzockt.
Zum Ende wird es etwas fröhlicher mit „Goodbye To Innocence“, dem eher durchschnittlichen „Falling Under Your Spell“ ehe „Dreams Of Yesteryear“ die Geschwindigkeit nochmal raus nimmt und die Stimme von Bernie in den Vordergrund stellt und somit ein tolles Werk beschließt.

URIAH HEEP bieten seit jeher ein hohes Niveau an musikalischer Qualität und auch 2018 ändert sich das nicht. Kein Ausfall, keine Langeweile und kein Grund für Beschwerden. Schön, dass eine weitere große Band ihren x-ten Frühling feiern darf. Und live sind diese leicht ergrauten Herren sowieso eine Macht.


Tracklist „Living The Dream“:
1. Grazed By Heaven
2. Living The Dream
3. Take Away My Soul
4. Knocking At My Door
5. Rocks In The Road
6. Waters Flowin’
7. It’s All Been Said
8. Goodbye To Innocence
9. Falling Under Your Spell
10. Dreams Of Yesteryear
Gesamtspielzeit: 50:48


www.uriah-heep.com

 

URIAH HEEP - Celebration - Fourty Years Of Rock
URIAH HEEP – Living The Dream
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