Warrior Path
(Power Metal)
Label: DIY
Format: (LP)
Release: 01.03.2019
Zwar mag der Grieche Andreas Sinanoglo noch ein unbeschriebenes Blatt sein, doch seine Mitstreiter Bob Katsionis und Yannis Papadopoulos (und ich dachte Apollos Nachname wäre schwer zu merken) sind es definitiv nicht mehr. Während der eine fleißig den Produzenten mimt, und schon Solo oder mit Truppen wie FIREWIND, SERIOUS BLACK oder OUTLOUD zahlreiche Alben veröffentlichte, konnte der andere in den letzten Jahren aus dem Nichts mit BEAST IN BLACK sein Gesangstalent eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Doch keine einzige der genannten Bands sollte als Einfluss für die neue Band WARRIOR PATH gelten. Andreas hatte das ganze Album, bereits seit er 18 war, komplett im Kopf, und konnte sich keine besseren als diese beiden Herren, sowie Drummer Dave Rundle vorstellen, um dieses nun endlich fertig stellen zu können. Auf dem Debüt gibt es waschechten 80s Power Metal mit allem was dazu gehört. High-pitched Vocals, furiose und sägende Riffs, sowie ein Schuss Pathos sind hier die Haupttrademarks, und erinnern an verschiedenste Speed/Power Metal Pioniere wie frühe HELLOWEEN, JUDAS PRIEST, BLIND GUARDIAN oder SCANNER.
Aber auch IRON MAIDEN spielen schon bei der Eingangsmelodie vom Opener „Riders Of The Dragons“ eine wichtige Rolle. Es folgt ein melodisches Riff, stampfende Rhythmen und ein Yannis, der nicht wieder zu erkennen ist, und eben irgendwo zwischen ganz frühen Maiden, HAMMERFALL und Rob Halford steht. Ein Epic Heavy Metal Stampfer vor dem Herren, der in seinen sieben Minuten einfach Spaß macht. „The Hunter“ beginnt ebenfalls recht ruhig. doch bald dominieren Doublebass, Flitzefinger-Riffs und feinster Power Metal. Und so liefern WARRIOR PATH einen Haufen Hymnen ab, die in Tempo und Ton etwas variieren, aber alle diesen 80s Spirit hochhalten, und echt charmant in Szene gesetzt sind. Kleinere Spielereien an den Gitarren, gelungene Beats und Yannis´ voller Einsatz am Micro machen sich hier ebenso bezahlt wie die Produktion, die dem Material gerecht wird, aber druckvoll und modern genug ist, um nicht altbacken zu klingen. Auch wenn Andreas immer mal wieder ruhigere Momente in sein Material einbaut, wird es erst zum Schluss balladesk. Auch wenn ich nicht verstehe, dass man gleich beide Balladen ans Ende gestellt hat, sind diese durchaus gelungen. Wie schon die Titel „Dying Bird Of Prey“ und „Valhalla I´m Coming“ prophezeien, voll mit Pathos und Gefühl, aber mit jeweils sechseinhalb Minuten vielleicht etwas zu lange ausgefallen.
WARRIOR PATH hat das Namedropping absolut nicht nötig, denn Andreas Snanoglo liefert hier astreines Epic/Power/Speed Metal Futter mit starken Riffs, tollen Melodien, und dem nötigen Gefühl und Gespür für das Genre. Doch Bob und Yannis sind auf jeden Fall hier noch ein wirkliches Sahnehäubchen, denn die haben im Gesang und der Produktion nochmal das Maximum aus den Kompositionen herausgeholt.
Tracklist „Warrior Path“:
1. Riders Of The Dragons
2. The Hunter
3. A Sinnersworld
4. Stormbringers
5. Black Night
6. The Path Of The Warrior
7. Fight For Your Life
8. Mighty Pirates
9. Dying Bird Of Prey
10. Valhalla I´m Coming
Gesamtspielzeit: 62:10