QUEENSRYCHE - The Verdict
QUEENSRYCHE
The Verdict
(Progressive Metal)

 


Label: Century Media
Format: (LP)

Release: 01.03.2019


QUEENSRYCHE und ihr aktueller Sänger Todd La Torre, denn neu wäre nach sieben Jahren wohl nicht mehr der passende Titel, haben mit dem ersten Post-Geoff-Tate-Album „Queensryche“ schon bewiesen, dass es auch ohne ihn geht, und sich mühelos aus dem unglaublichen Tief, bestehend aus „Dedicated To Chaos“ und „Amercian Soldier“, rausgekämpft. Der Nachfolger „Condition Hüman“ war stilistisch und qualitativ in ähnlichen Regionen, konnte die Erwartungen aber nicht ganz erfüllen. Nun sieht es so aus als würden die legendären Amerikaner rund um Eddie Jackson, Scott Rockenfield und Miachel Wilton einen etwas anderen Ansatz verfolgen.

So ist „The Verdict“, das dritte Album im zweiten Frühling definitiv das Stärkste mit Todd, das nun versucht, die eigenen Klassiker mit dem aktuellen Schaffen zu verbinden. QUEENSRYCHE beginnen mit ein paar starken und knackigen Tracks, die gut rocken, schöne Melodien sowie gelungene Vocallines, und ein paar nette Ideen mitbringen, aber weder das dynamische „Blood Of The Levant“ noch das heavy „Man The Machine“, das auch auf die beiden Vorgänger gepasst hätte, sind wirklich spektakulär, erinnern aber durchaus an die erwähnten 80er-Taten. Das liegt zum Teil auch daran, dass es Todd hier mehr denn je schafft nach Geoff zu klingen, das aber nur in bestimmten Parts wohlgemerkt, denn ansonsten drückt der Mann durchaus immer wieder seinen eigenen Stempel auf. „Light-Years“ kommt etwas schwermütig und mit vertrackten Prog-Riffs daher, geht aber im Refrain voll auf, und „Inside Out“ wird, da es nostalgische Erinnerungen an „Operation Mindcrime I“ erwachen lässt, auch schnell lieb gewonnen.

Auch wenn man mit hoher Qualität agiert, wird das Album meiner Meinung erst in der Mitte wirklich spannend, denn ab da traut man sich mehr. Angefangen mit „Propaganda Fashion“, das coole Rhythmen, eingeworfene Sprach-Vocals und abgefahrene Melodien mitbringt, dann aber wieder zum Mitsingen einlädt, liefert man hier schon ein paar Tracks mit dem Zeug zum Klassiker. „Dark Reverie“ geht schon ab den ersten Akustik-Parts unter die Haut, doch La Torre setzt dem mit seiner eindringlichen Stimme noch eins drauf, was diese Power Ballade zu etwas Besonderem macht. Wo wir grad bei Balladen sind, auch das abschließende „Portrait“ weiß zu verzaubern. Dafür meint es „Bent“ richtig heavy mit uns, und entführt uns erneut rifftechnisch in alte Zeiten zurück, und bietet einen Mix aus direktem Heavy Metal und verspieltem Prog, während Todd den Rob Halford mimt. „Inner Unrest“ ist ein weiterer Song, der auf den aktuelleren Alben überall Platz hätte, und „Launder The Conscience“ punktet nochmal mit ganz viel Gefühl zwischen heavy Riffs und starker Drumarbeit.

QUEENSRYCHE versuchen an ihre Glanztaten vor 20 oder 30 Jahren anzuknüpfen, indem sie Riffs, Melodien und weitere Elemente dieser Ära erfolgreich in das hier und jetzt transportieren. Man kann den Amerikanern vielleicht vorwerfen, dass das ein billiger Trick ist, doch das funktioniert auf „The Verdict“ wunderbar. Zudem hat das Album durchaus genügend neue Ideen, ist modern ausgefallen und bietet genug Eigenständigkeit. Das nun 15te Album der Amis ist das stärkste Album mit Todd am Mikro, der nun wirklich voll und ganz in seiner Arbeit aufgeht, und verbindet zudem die aktuelle Ära mit alten Klassikern. Wen also etwas Recycling nicht stört, der bekommt ein wirklich starkes Stück Prog-Geschichte in neuer Verpackung.


Tracklist „The Verdict“:
1. Blood Of The Levant
2. Man The Machine
3. Light-years
4. Inside Out
5. Propaganda Fashion
6. Dark Reverie
7. Bent
8. Inner Unrest
9. Launder The Conscience
10. Portrait
Gesamtspielzeit: 44:20


Band-Links:

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QUEENSRYCHE - The Art Of Live
QUEENSRYCHE – The Verdict
LineUp:
Todd La Torre
Michael Wilton
Parker Lundgren
Eddie Jackson
8
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