Welche Musik kann eine Band machen, die aus dem dänischen Roskilde stammt? Eh klar, eine Kombi aus Viking und Folk Metal! Und so ziehen VANIR seit zehn Jahren regelmäßig in die musikalische Schlacht, um mit druckvollen Tönen die Herzen der Fans zu erobern. Das neueste Werk trägt den Titel „Allfather“ und wird hoffentlich der Startschuss für Liveevents sein, was schön wäre, da man die Jungs außerhalb ihrer Heimat kaum auf der Bühne erleben kann.
Bereits bei den ersten Rhythmen wird man so richtig auf Touren gebracht, und möchte am liebsten losmoshen oder zumindest die Mähne kreisen lassen. Zwischendurch eingestreute Gitarrenparts und tiefes Growling runden die Sache ab, und gewähren kurze Verschnaufpausen. Deutlich kämpferischer präsentiert man sich beim nachfolgenden „Svoldir“, das wie ein Aufruf zur Schlacht klingt, und auch das Growling ist hier noch einmal deutlich aggressiver. Hört sich also so an, wie man es von Wikingern erwarten würde. „The Final Stand“ klingt dann so richtig nach rasantem Kampfgetümmel, aber „Ironside“ gönnt, trotz druckvoller Klänge, den Ohren eine kleine Schlackerpause. Vielleicht nicht schlecht, denn mit „Shield Wall“ geht es gleich wieder in die Vollen.
Dieser Titel wird sicher auch live gut funktionieren, und vermutlich einen nicht enden wollenden Moshpit auslösen. Wahrhaft verblüffend ist „Fejd“, wo Martin Holmsgaard Håkan neben Growls auch cleane Vocals beisteuert, was diesen Track beinahe sanftmütig erscheinen lässt, und irgendwie auch was Hymnisches an sich hat. Die Hymnen werden bei den nachfolgenden Tracks deutlich zurückgeschraubt, klingen aber gelegentlich durch, und umrahmen die doch recht hämmernden Songs. In den Abschlusstrack „Gravfærd“ wurde noch einmal alles verpackt, was die Musik der Dänen ausmacht, und somit ist es der perfekte Anspieltipp.
Wer sich gerne von druckvollen Viking-Tracks die Ohren durchputzen lässt, der ist bei VANIR an der richtigen Adresse. Die Jungs sorgen ordentlich für Druck, spicken die Tracks jedoch immer mit genialen Gitarrenriffs und so kommt es nie zu eintönigen Phasen und die Spannung bleibt durchgehend erhalten. Nachdem ich vor einigen Jahren das Glück hatte, die Dänen live zu erleben, kann ich nur sagen, dass die Energie der Truppe live und auf Platte sehr gut herüberkommt, und Viking-Fans, die VANIR noch nicht kennen sollten, können bei „Allfather“ bedenkenlos zuschnappen.
Tracklist „Allfather“:
1. Væringjar
2. Svoldir
3. The Final Stand
4. Ironside
5. Shield Wall
6. Fejd
7. Thor – The Powerhead
8. Bearer Of The Word
9. Ulfhednar
10. Einherjer
11. Gravfærd
Gesamtspielzeit: 57:59
Band-Links: