LACUNA COIL - Black Anima
LACUNA COIL
Black Anima
(Gothic Metal)

 


Label: Century Media
Format: (LP)

Release: 2019


Vor mehr als 20 Jahren wurde in Mailand die Gothic Rock/Metal Band LACUNA COIL aus der Taufe gehoben, und seither eroberten die Italiener die Bühnen der Welt. Im Verlauf der Jahre wurden acht Alben veröffentlicht und zuletzt gab es das Jubiläumswerk zum 20jährigen Bestehen mit dem Titel „The Presence Of The Past (XX Years of LACUNA COIL). Man ruhte sich jedoch absolut nicht auf den Lorbeeren aus und nun gibt es mit „Black Anima“ Platte Nummer neun.

Man startet mit eigenwilligen Synthesizer-Geräuschen und wenig Melodie, aber das alles verblasst beim Opener „Anima Nera“ hinter der sanften und ausdrucksstarken Stimme von Cristina Scabbia, die das tragende Element dieses Songs ist. Wer glaubt, dass es in dieser Tonart weitergeht, der wird gleich beim zweiten Track „Sword Of Anger“ eines Besseren belehrt, und zwar mit heftig schreienden Growls von Andrea Ferro, die im extremen Gegensatz zu Cristinas heller, klarer Stimme stehen, wodurch sich ein gewisser „Die Schöne und das Biest“-Effekt ergibt.

Gerade das macht aber den besonderen Reiz von LACUNA COIL aus, dass hier in fast allen Songs ein gewisser stimmlicher Widerstreit stattfindet. Gelegentlich wird der Synthesizer etwas strapaziös für das Gehör eingesetzt, aber bei Songs wie „Apocalypse“ werden diesem Instrument auch schöne Töne entlockt, wodurch sich ein sehr epischer Effekt ergibt. Dass Cristina nicht immer nur für die sanften Gesänge zuständig ist, wird bei „Now Or Never“ demonstriert, wo sie teilweise ganz schön losbrüllt, und damit ihrem männlichen Gesangspartner was Screaming betrifft, ebenbürtig ist. Dagegen ist „Veneficium“ zumindest am Beginn sehr opernhaft angelegt, bleibt aber auch im weiteren Verlauf sehr hymnisch, und wird von einem phantasievollen Gitarrensolo zusätzlich aufgepeppt. Den Abschluss bildet der Titeltrack „Black Anima“, bei dem noch einmal die beiden Stimmen im kraftvoll aufeinander treffen und ein ganz und gar nicht softes Duett bilden.

LACUNA COIL bleiben auch auf „Black Anima“ dem bisher eingeschlagenen Stil treu. Druckvolle Melodien mit ideenreichen Gitarrenriffs und dem wechselvollen Gesang von Cristina und Andrea, die gegensätzlicher nicht sein könnten, aber gerade das macht die Sache deutlich spannender, als wenn es nur eine Stimme gäbe.

Trotzdem musste ich erneut feststellen, dass die Wirkung von LACUNA COIL live wesentlich intensiver ist als auf Platte. Wer die Italiener noch nicht auf der Bühne erlebt hat, der sollte das dringend nachholen. Am 8.12.2019 gibt es in Wien die Gelegenheit dazu, wenn sie als Support von ELUVEITIE auftreten werden.

 


Tracklist „Black Anima“:
1. Anima Nera
2. Sword Of Anger
3. Reckless
4. Layers Of Time
5. Apocalypse
6. Now Or Never
7. Under The Surface
8. Veneficium
9. The End Is All I Can See
10. Save Me
11. Black Anima
Gesamtspielzeit: 45:10

 


Band-Links:

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7.5
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