Dass THE UNITY nicht nur „so eine weitere Supergroup“ sind, haben sie mit ihren beiden bisher veröffentlichten Alben eindrucksvoll bewiesen. Und jetzt bringen die Jungs rund um Mitglieder von GAMMA RAY, und Exlern von LOVE.MIGHT.KILL sowie MOB RULES das dritte Album in nur etwas mehr als drei Jahren auf den Markt. Doch keine Sorge, bei „Pride“ handelt es sich um alles andere als einen Schnellschuss, denn die Jungs tönen nach wie vor kreativ, hungrig und spielfreudig.
Auch wenn Fans von GAMMA RAY weiter keine großen Vergleiche finden werden, liefern Henjo Richter und Michael Ehré verdammt starke Kost in irgendwo zwischen Melodic Rock, Power Metal und AOR. Schon bei den ersten Werken „The Unity“ (2017) und „Rise“ (2018) kamen Vergleiche mit anderen Truppen auf, und auch dieses Mal macht man keinen Hehl aus seinen Einflüssen, schafft es aber in der Kombination, seinen eigenen Stil zu etablieren. Der Opener beginnt rockig, geht gut nach vorne und eignet sich wunderbar als Single und Live-Happy-Metal Hymne, die irgendwo zwischen neueren AVANTASIA, FIREWIND und auch MASTERPLAN schwankt. Zweitgenannte Truppe kommt unweigerlich wegen Jan Manentis rauem Organ in den Sinn. Dazu gesellen sich verspielte Leads, Soli und so manch weitere Gustostückerl auf der Gitarre. Dagegen gibt sich „Line And Sinker“ direkt nachdenklich und erinnert mit seinem AOR-Einschlag stark an MAGNUM, steht der britischen Größe aber in nichts nach. Wer es etwas flotter mag, der bekommt sogleich die nächste Mitsing-Hymne „We Don´t Need Them Here“ um die Ohren geschmissen und mit „Damn Nation“ folgt später ein heftiger Power Metal Banger mit thrashigen Einflüssen und viel Doublebass. Dazu gesellen sich ein paar orientalische Riffs, die man auch von IRON MAIDEN oder eben GAMMA RAY her kennt. Auch das heftige „Scenery Of Hate“ setzt auf diese thrashige Schlagseite.
Aber nicht nur das Songmaterial ist vielfältig und abwechslungsreich, auch Jan zeigt ein breites stimmliches Spektrum und legt sich gekonnt ins Zeug. MASTERPLAN stechen ebenso wie SYMPHONY X beim düsteren Stampfer „Wave Of Fear“ nochmal durch und beim hochmelodischen Melodic Rocker „Angel Of Dawn“ kommen Emotionen hoch. Experimentell wird es spätestens beim abgefahrenen Rockabilly-Song „Rusty Cadillac“, der einfach nur Spaß macht.
Man merkt, dass hier nur Leute am Werk sind, die ihr volles Herzblut investieren und erneut beweisen, dass THE UNITY nicht einfach nur ein Zeitvertreib ist, sondern als ernst zu nehmende Band wahrgenommen werden will und es auch bald tun wird. Sollte die Truppe weiter auf diesem Niveau arbeitet und live auch so überzeugen können, dann könnte ihr noch Großes passieren. Wer die Vorgänger mochte und auf die genannten Truppen steht, der kann hier bedenkenlos zugreifen und sich über ein spielfreudiges, abwechslungsreiches und ehrliches Album freuen.
Tracklist „Pride“:
1. The New Pandora
2. Hands Of Time
3. Line And Sinker
4. We Don´t Need Them Here
5. Destination Unknown
6. Angel Of Dawn
7. Damn Nation
8. Wave Of Fear
9. Guess How I Hate This
10. Scenery Of Hate
11. Rusty Cadillac
12. You Don´t Walk Alone
Gesamtspielzeit: 58:22
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