What The Dead Men Say
(Thrash Metal | Modern Metal)
Label: Roadrunner Records
Format: (LP)
Release: 24.04.2020
Lange konnte ich nichts mehr mit TRIVIUM anfangen. Zu steril, herzlos und konstruiert wirkten die letzten Alben. Doch „The Sin And The Sentence“ zeigte ein Aufflackern alter Stärke, die ich zuletzt beim 2006er Werk „The Crusade“ hörte. Mit dem Nachfolger „What The Dead Men Say“ will Matt Heafy nun drei Jahre später dort anschließen.
Das gelingt dem Album aber nur bedingt. Zwar kann man die Dynamik des Vorgängers, die vor allem Neuzugang Alex Bent an den Drums mitbrachte, weitestgehend mitnehmen, doch ansonsten wollen die Amis hier irgendwie zu viel. Noch technischer, noch eingängiger und noch hymnischer will das neunte Werk von TRIVIUM sein und schafft es nicht immer das alles unter einen Hut zu bringen. Schon der Titeltrack will unbedingt ins Ohr gehen und trotzdem überaus komplex tönen. Gelungene Riffs hat das Teil auf jeden Fall schon mal und Matt gibt sich auch am Gesang redlich Mühe, doch die sterile Spielweise lässt den Song gewaltig berechenbar und durchstrukturiert wirken, ehe der Refrain das Tempo herausnimmt und unendlich langweilt. Und so geht es mir auf diesem Album leider wieder öfter. Lichtblicke sind aber der flotte und punkige Thrasher „The Defiant“, der an alte Tage denken lässt und einfach befreiter tönt, das melodische „Scattering The Ashes“ und das heavy und dynamische „The Ones We Leave Behind“, die allesamt irgendwie dann doch Spaß machen und zeigen, dass man nicht alles erzwingen muss. Dagegen stehen dann „Bleed Into Me“ bei dem sich der Bass ziemlich in den Vordergrund drängt oder „Catastrophist“, das etwas in Richtung SLIPKNOT schielt und das überaus technische „Bending The Arc To Fear“, die allesamt alles andere als schlecht sind, aber halt einfach das typische TRIVIUM-Problem haben, nämlich das Fehlen von Herz und Seele und dem gewissen Etwas. Hier hätten etwas mehr Spielfreude und die eine oder andere kleine Ecke oder Kante sicher gut getan.
Einmal mehr möchte ich betonen, dass Matt und seine Jungs begnadete Musiker sind und auch das Songwriting ansich alles andere als schlecht sind, doch tönt einfach nach wie vor vieles viel zu steril, gezwungen und emotionslos. Wen das auf den Vorgängern schon nicht gestört hat und sich vorrangig an dem technischen Können und der Aggression der Kompositionen von TRIVIUM erfreute, der kann und wird das auch wieder tun.
Tracklist „What The Dead Men Say“:
1. What The Dead Men Say
2. Catastrophist
3. Amon The Shadow & The Stone
4. Bleed Into Me
5. The Defiant
6. Sicknes Unto You
7. Scattering The Ashes
8. Bending The Arc To Fear
9. The Ones We Leave Behind
Gesamtspielzeit: 46:32