Da wollten es die alten Hasen aber nochmal wissen. Im Jahr 2014 kehrte die Rock-Legende, die schon im Jahre 1972 gegründet wurde, auf der Bildfläche zurück und lieferte seither wieder erfolgreiche Werke. Das Neueste hört jetzt auf den tiefgründigen Namen „The Absence Of Presence“ und zeigt, dass Richard Williams und Phillip Erhart mit wechselnden Mitgliedern, die teils aber auch schon seit Dekaden dabei sind, noch lange nicht zum alten Eisen gehören.
Klar, wer kennt die Überhits „Dust In The Wind“ und „Carry On My Wayward Son“ nicht? Heute zeigen KANSAS aber einmal mehr, dass man sich nicht nur an ein oder zwei Hits messen lassen muss und mit gefühlvollen Progressive Rock noch ein erstes Wörtchen mitzureden hat. So kann der fast 9-minütige Titeltrack mit gefühlvollen Melodien, gelungenen 70s Keyboards und angenehmen Gesang absolut überzeugen. Am ehesten könnte man den heutigen Sound der Amerikaner noch als einen Mix aus AYREON und ASIA bezeichnen. Da treffen nämlich ein grandioses Gespür für komplexen, aber doch eingängigen Progressive Rock auf starke und meist recht locker anmutende Riffs und Melodien. Ronnie Platt, der seit der Reunion als Sänger mit dabei ist, braucht auch schon lange keinem mehr etwas beweisen und zeigt sich hier von der besten Seite. Der Mix aus eingängigen Melodien und oftmals auch poppigen Rhythmen und Refrains mit den progressiven Schlagseite, die gerne mit ausufernden Soli und vielen kontrastreichen Momenten fordern, funktioniert wunderbar und kann vor allem im treibenden und etwas an FLYING COLORS erinnernden „Throwing Mountains“, dem verträumten 80s Hit „Cirucs Of Illusion“ und dem finalen „The Song The River Sang“, bei dem allerlei Spielereien zum Entdecken einladen, punkten. Aber auch das restliche Material, das mal mehr, mal weniger zugänglich ausgefallen ist, gefällt, hat seine Momente und bietet nach mehreren Durchläufen noch neue Details.
Leider fehlt es „The Absence Of Presence“ dann doch an den ganz großen Momenten, um wirklich als das erhoffte Meisterwerk der Truppe durchzugehen und manchmal ufert man dann doch eine Spur zu weit aus. Das darf aber auch als Meckern auf hohem Niveau durchgehen, denn auch das neueste Werk von KANSAS sollte Fans des progressiven Rock absolut zufriedenstellen.
Tracklist „Live Confessions (From New York To Omaha)“:
1. The Absence Of Presence
2. Throwing Mountains
3. Jets Overhead
4. Propulsion
5. Memories Down The Line
6. Circus Of Illusion
7. Animals On The Roof
8. Never
9. The Song The River Sang
Gesamtspielzeit: 47:22