Nach vier Jahren bringen die deutschen Thrash Metaler SODOM aus dem Ruhrpott nun ihr neustes Werk „Genesis XIX“ auf den Markt. Setzten sich SODOM mit ihrem vergangenen Album „Decision Day“ mit der NS Kriegsthematik und den vorherrschenden Kriegen in unserer Zeit auseinander, so gibt es beim neuen Album unterschiedliche Geschichten mit differenzierten Sounds.
Mit einem lauten Wums startet auch der erste Track „Blind Superstition“ als Einleitung zum Track „Sodom & Gomorrah“, der an Geschwindigkeit noch einmal eine Schippe drauf legt. Die giftig, kratzende Stimme von Tom Angelripper wird hier durch Toni Merkel, dem Neuzugang am Schlagzeug, perfekt ergänzt und ein fetter thrashiger Klang erzeugt. Weiter geht es mit dem eher klassischen Track „Euthanasia” der mit typischen Headbanger-Beats die Schädel zum Schwingen bringen wird und zwischendurch mit wahnsinnigen Gitarrenriffings von Frank Blackfire und Yorck Segatz punkten kann.
Darauf folgt auch schon der Titeltrack „Genesis XIX“ mit Industrial Klängen, die aus einem der ehemaligen Kohlebergwerke im Ruhrpott stammen könnten. Die schweren, langsamen Klänge nehmen jedoch bald an Fahrt auf und werden durch schnelle Blast Beats weiter vorangetrieben. Der Track ist definitiv, härter und düsterer und wird im Mittelteil von einer Melodie unterbrochen, ehe auch schon ein weiteres Klanginferno über einen hereinbricht.
Überraschend ist der nächste komplett auf Deutsch gesungene Track „Nicht Mehr Mein Land“, der als Anspielung auf die derzeit bestehende Krise aufgefasst werden kann. Mit einem heftigen Rhythmus schließt sich „Glock N‘ Roll” an das eine rockigere Stimmung mitbringt. Im Gegensatz dazu wird bei „The Harponeer” wieder eine düstere Stimmung erzeugt, mit langsam dahinrollenden Klängen wird hier Jagd auf Moby Dick gemacht. Die Abwechslung zwischen langsamen und schnellen Passagen verdeutlicht den Kampf mit dem Wal und den inneren Kampf des Jägers.
Mit eingängigen Melodien startet „Dehumanized”, ehe es um einiges härter wird und der Song mit brutalen Beats und schnellen Gitarrensolis seinem Titel alle Ehre erweist. Im Anschluss wird es bei „Occult Perpetrator” zu Beginn etwas ruhiger und die okkulten Verbrecher nützen die mystische Atmosphäre für einen musikalischen Anschlag, der sich von den anderen Songs abhebt. Auch der Track „Waldo & Pigpen” startet mit ungewöhnlich sanften Klängen, ehe es auch hier in eine brutalere Richtung geht. Im Vergleich dazu ist „Indoctrination” quasi schon ein fröhlicher, melodiöser Song, der noch einmal ordentlich Stimmung erzeugt. Zum Schluss wird dann noch ein „Friendly Fire” auf die eigenen Truppen losgelassen und das Album mit einem ordentlichen Thrash Track beendet.
Man kann definitiv sagen, dass das neue SODOM Album „Genesis XIX“ zu den härtesten und vielseitigsten Alben ihrer Karriere zählt. Dies mag auch durch den frischen Wind von Schlagzeuger Toni Merkel entstanden sein, der gewiss eine Bereicherung für die Band ist. Man kann das neuste Werk sicher auch jenen Leuten empfehlen, die sonst keinen Thrash Metal hören und auf düstere, brutale Sounds stehen. Viele eingängige Tracks und unterschiedliche Einflüsse machen „Genesis XIX“ zu einem facettenreichen Album.
Tracklist „Genesis XIX“:
1. Blind Superstition
2. Sodom & Gomorrah
3. Euthanasia
4. Genesis Xix
5. Nicht Mehr Mein Land
6. Glock N‘ Roll
7. The Harponeer
8. Dehumanized
9. Occult Perpetrator
10. Waldo & Pigpen
11. Indoctrination
12. Friendly Fire
Gesamtspielzeit: 56:34
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