EKOTOMORF haben schon 2019 ihr Vierteljahrhundert Bandbestehen eher heimlich gefeiert. Nun gibt es mit Verspätung auch das dazu passende 15. Album, das den Titel „Reborn“ trägt. Da Zoli Farkas bereits 2017 die komplette Besetzung austauschte und man ja auch keine Auflösung, Break oder sonstiges hatte, ist der Titel schon verwirrend – außer die Ungarn hätten nun ihren Stil komplett umgekrempelt?!
Nein, keine Sorge, die Jungs zocken immer noch heftigen Thrash, inspiriert von SEPULTURA und SOULFLY, den man über die Jahre aber immer wieder mal angepasst hat und so ist „Reborn“ überraschend und angenehm frisch und abwechslungsreich, soweit das halt für EKTOMORF möglich ist.
Der Opener „Ebullition“ tönt zwar überraschend modern und erinnert so eher an MACHINE HEAD, was auch am Gesang liegen mag, und liefert ein paar cleane Vocalparts, aber die Roots sind nach wie vor klar. Diese kommen dann auch beim Titeltrack schon viel besser zu Geltung. Hier ist Tribal-Thrash mit allem was dazu gehört die Devise. Außerdem bringt man zwischendurch mit cleanen Gitarren etwas Abwechslung in den Song. „And The Dead Will Talk“ kommt tonnenschwer stampfend daher und spielt mit dezenten Effekten bei den Vocals, die an FEAR FACTORY erinnern und man mögen kann, oder auch nicht. Ansonsten bleibt das Stück eher unspektakulär. Dafür gibt es mit „Fear Me“ und „Smashing The Past“ zwei SOULFLY´eske Hassbatzen, wie sie die Vorbilder auch nicht viel besser hätten bereitstellen können und auch „Where The Hate Conceives“ ballert nach längerem, verspielten Interlude in guter Thrash-Manier bestens nach vorne. Geschmackssache ist aber sicher auch das 7-minütige Instrumental „Forsaken“, das zwar wunderbar das Können in Sachen Songwriting und an den jeweiligen Instrumenten bestens unter Beweis stellt, im Gesamtbild aber doch etwas wie ein Fremdkörper wirkt.
Alles in allem liefern EKTOMORF wieder ein überaus solides Stück Thrash Metal ab, das zwar ein paar gewagte Experimente beinhaltet, dafür, beziehungsweise gerade deswegen, als frischestes und abwechslungsreichstes Album seit sehr langer Zeit zu sehen ist. Technisch ist die Truppe sowieso über jeden Zweifel erhaben, stilistisch muss jeder Fan von EKTOMORF oder auch den genannten Truppen selbst entscheiden, ob ihm „Reborn“ ins Regal passt.
Tracklist „Reborn“:
1. Ebullition
2. Reborn
3. And The Dead Will Walk
4. Fear Me
5. Where The Hate Conceives
6. The Worst Is Yet To Come
7. Forsaken
8. Smashing The Past
Gesamtspielzeit: 37:16