Man kann ja zum Klan der Wildnis oder den Meisten wohl eher bekannt als KORPIKLAANI stehen wie man will, aber Faulheit kann man ihnen mit Sicherheit nicht vorwerfen, denn Studio Album #11 ist da. War nicht gerade erst der Release von „Kulkija“? Doch seitdem sind doch schon wieder einige Monde verstrichen und die Truppe rund um Sänger und Gitarrist Jonne Järvelä wird wohl den Lockdown so genutzt haben wie viele andere Kollegen und Kolleginnen aus der Branche und neue Songs geschrieben haben.
Übersetzt bedeutet der Titel der Scheibe „Jylhä“, auf deutsch majestätisch und das musst ich natürlich nachlesen, denn mein finnisch hat sich bisher leider nicht verbessert und so kann man eigentlich nur den Klängen der Nordländer lauschen, sind doch sämtliche Texte in ihrer Sprache eingesungen. Ein kurzer Blick auf die Besetzung zeigt, dass sich hier seit der letzten Veröffentlichung etwas getan hat, Samuli Mikkonen beerbte Matti „Matson“ Johansson, der 16 Jahre mit an Bord war, am Schlagzeug. Und wie der Bandchef verlautbarte, brachte sich der Jungspund brav mit ein was das Songwriting betraf und der jugendliche Enthusiasmus tat den restlichen Kollegen auch recht gut.
Der Folk Metal steht bei den 13 Songs mehr denn je im Vordergrund und so führen KORPIKLAANI die Hörer durch skandinavische Mythen, Geschichten aus der Wildnis und einer Prise nordische Magie, gemischt mit den unverwechselbaren Instrumenten wie Perkussion, Flöte, Violine und Akkordeon.
Selbst nach mehrmaligem Durchlauf fällt es schwer, bestimmte Songs herauszupicken. Jonne und seine Mitstreiter ziehen ihr gewohntes Ding einfach durch, einmal wird etwas auf das Tempo gedrückt, ein anderes Mal lädt ein Song, wie man es öfter schon gehört hat, spontan zum Schunkeln ein, während beim nächsten vollkommen auf Geschwindigkeit verzichtet wird und man sich am Lagerfeuer wiederfindet.
Vielleicht liegt es einfach daran, dass man die Texte nicht versteht aber so wirkliche Kracher finden sich einfach keine. Etwas mehr Härte und etwas weniger Schlager hätte den Liedern wohl gut getan, um auch den nicht so großen Fan zu begeistern. Die Finnen gehen einen leicht anderen Weg, probieren hier und da etwas Neues aus, doch wie gesagt, der Schunkelfaktor ist mir persönlich einfach zu hoch um mehr als ein paar Songs erneut anzuhören.
Tracklist „Jylhä“:
1. Verikoira
2. Niemi
3. Leväluhta
4. Mylly
5. Tuuleton
6. Sanaton Maa
7. Kiuru
8. Miero
9. Pohja
10. Huolettomat
11. Anolan Aukeat
12. Pidot
13. Juuret
Gesamtspielzeit: –