At Night We Prey
(Melodic Death Metal)
Label: Season Of Mist
Format: (LP)
Release: 05.03.2021
Neben SEPTICFLESH und ROTTING CHRIST waren, oder vielleicht sind NIGHTFALL ja bald auch wieder die größten Vertreter des Extreme Metals in Griechenland. Einige Besetzungswechsel und ein paar Pausen haben die bereits in den 90ern gegründeten Herren immer mal wieder zurückgeworfen. Doch jetzt ist Sänger und Bassist Efthimis Karadimas mitsamt komplett neue LineUp (darunter rauch Ex-SPETICFLESHs Fotis Bernardo) und dem nun zehnten Werk „At Night We Pray“ zurück.
Nach einem kurzen Intro zeigt aber „Killing Moon“ sogleich, dass die lange Pause von acht Jahren definitiv nicht geschadet hat, denn der tiefschwarze Melodic Death mit einigen Thrash, Doom und Gothic Einflüssen lebt nach wie vor von seinem Mix aus dichter Atmosphäre und heftigen Death Metal Attacken. Bandboss Efthimis legt sich auch stimmlich gut ins Zeug und erinnert hier und da etwas an Mikael Stanne (DARK TRANQUILLITY). „At Night We Prey“ lässt da kaum Wünsche offen, denn die Riffs braten gewaltig, die Beats von Fotis sind tight und kreativ und die Tracks variieren zwischen gutem alter Old-School Härte der 90er, düsterer Stimmung und sogar einigen hymnischen Parts. Die Düsternis kommt aber auch nicht von ungefähr, denn der Gründer verarbeitet hier unter anderem seinen Kampf gegen die Depression, was dieses Album für ihn zu einem sehr persönlichen macht.
Mag sein, dass NIGHTFALL heute nicht mehr den Effekt haben wie damals mit Werken wie „I Am Jesus“, das mich damals komplett überraschte, doch die Griechen haben mit dem neuen Werk bewiesen, dass sie in der Szene definitiv noch etwas mitzureden haben und immer noch kreative und einzigartige Songs aus dem Ärmel schütteln können. So kommt „Witches“ mit intensiven Black Metal Riffs daher, „Giants Of Anger“ walzt sich doomig mit extrem fiesen Vocals nach vorne und „Meteor Gods“ rifft schon fast in AMON AMARTH Manier, aber auch UNLEASHED sind hier und da hörbar. Einen waschechten Hitkandidaten liefert man außerdem mit dem eindringlichen „Martyrs Of The Cult Of The Dead“ ab.
NIGHTFALL sind zurück! Und das Warten hat sich definitiv gelohnt. Auch wenn die Griechen nun keinen Meilenstein abliefern, gibt es mit „At Night We Prey“ ein starkes Album mit dem außergewöhnlichen Sound der Band, den Fans so schätzen. Und erneut fragt man sich, warum NIGHTFALL im Vergleich so unterbewertet und unterschätzt sind.
Tracklist „At Night We Prey“:
1. She Loved The Twilight
2. Killing Moon
3. Darkness Forever
4. Witches
5. Giants Of Anger
6. Temenos
7. Meteor Gods
8. Martyrs Of The Cult Of The Dead (Agita)
9. At Night We Prey
10. Wolves In Thy Head
Gesamtspielzeit: 46:10