Da musste wohl erst eine weltweite Pandemie kommen, damit sich Justin Sullivan, der Fronter der Indie-Urgesteine NEW MODEL ARMY mal hinsetzt, und unglaubliche 18 Jahre nach seinem Solo-Debüt, eine zweite Platte aufnimmt.
Natürlich schwingt hier, durch sein unvergleichliches rauchiges Organ die NEW MODEL ARMY mit, doch auch wenn man hier genauso in Melancholie schwelgen kann, wird auf „Surrounded“ anstatt Wut und Zorn, eher Trauer und Verzweiflung großgeschrieben. Auf 16 sehr düsteren und atmosphärischen Nummern erzählt Justin verschiedene Geschichten.
Justin erzählt, dass die Songs im Lockdown wie aus dem Nichts kamen und das hört man teilweise auch, denn die vorrangig akustisch aufgenommenen Stücke sind großteils bei ihm zu Hause aufgenommen worden und klingen roh, ehrlich und direkt. Auch wenn das Album im Lockdown entstand, gibt sich Sullivan nicht ganz der Einsamkeit hin und lud mit Basser Jon Thorn (LAMB), Harfe-Spieler Tom Mot (FLORENCE AND THE MACHINE) sowie Tobas Unterberg, Henning Nügel und Shir-Ran Yinon, die für die Streicher-Arrangements veranttwortlich waren, ein. Gerade die Streicher geben manch so eine ganz große Tiefe und Dreidimensionalität, die nicht selten für Gänsehaut sorgt.
„Surrounded“ ist alles andere als eine Frühlingsplatte und mit 16 Tracks auch keine leichte Aufgabe, doch Fans von NEW MODEL ARMY und Justins Stimme können und werden hier benkenlos zugreifen. Ein Album in dem man sich verlieren kann!
PS: Mit der Veröffentlichung von „Surrounded“ erscheint zudem zeitgleich eine Neuauflage von Sullivans erstem Soloalbum „Navigating By The Stars“, welches bislang nur auf CD veröffentlicht wurde und seit vielen Jahren nicht mehr erhältlich war.
Tracklist „Surrounded“:
1. Dirge
2. Amundsen
3. Coming With Me
4. Clean Horizon Dry
5. Stone And Heather
6. 28th May
7. Akistan
8. Unforgiven
9. Sao Paulo
10. 1975
11. Sea Again
12. Clear Skies
13. Rip Tides
14. Daughter Of The Sun
15. Ride
16. Surrounded
Gesamtspielzeit: –
