Seit ganzen 45 Jahren gelten die Herren von NEW MODEL ARMY bereits als Größe und mittlerweile auch Legende des Indie Rock. Mit dem nun neuesten Album „Unbroken“ wollen die Herren rund um den charismatischen Fronter Justin Sullivan nicht nur zeigen, dass sie nach wie vor ungebrochen sind, sondern auch alte Tugenden mit modernen Elementen kombinieren.
Das Ergebnis ist einmal mehr einzigartig und doch hört man den Spirit, die Trademarks und die dichte Atmosphäre dieser einzigartigen Band in jeder einzelnen Note. Schnell merkt man, dass die Briten hier mehr denn je auf Rhythmen und das Zusammenspiel von Bassist Ceri Monger und Drummer Michael Dean setzen. So tönen die Tracks etwas dynamischer, aber auch abgefahrener, fremder und exotischer als zuvor. Dennoch dürfen die Gitarrenarbeit und die starken Keys von Dean White nicht vergessen werden und vor allem thront die markante Stimme von Sullivan über dem Material und haucht ihm so richtig Leben ein. Der agiert zwischen treibend, ruhigen, eindringlichen, aber auch mal aggressiveren Stimmlagen, sodass man seine Emotion stets spüren kann.
Gerade im düster-dichten „Reload“ hört man etwas Wut, aber auch nahegehenden Spoken-Words, im treibenden Opener „First Summer After“ zeigt er sich teils verträumt aus dem Hintergrund und im halbakustischen „Cold Winds“ zeigt er sich ebenso verträumt und verheißungsvoll. Dazu gibt es wie gehabt immer mal wieder einen Schuss Metal, etwas Punk und eine Prise Folk, die geschmackvoll in den Gesamtsound eingewebt wurden.
Diese Emotionen verwundern nicht, denn Justin zeigt sich weiterhin politisch und setzt sich lyrisch unüberhörbar für seine Überzeugungen ein. So gibt es neben dem düsteren Grundton immer wieder etwas Wut, gequälte Parts, aber auch hoffnungsvolle Momente. Und diese emotionale, authentische und ehrlich Komponente macht nicht nur die NEW MODEL ARMY zu einer einzigartigen Band, sondern auch dieses Werk namens „Unbroken“ zu einem nichtminder großartigen Release. Manch Fan wird vielleicht kurz umdenken müssen, da dieses Werk doch etwas anders tönt als seine Vorgänger, aber mit der Zeit immer vertrauter wird und mit jedem Durchlauf weiter wächst.
Tracklist „Unbroken“:
1. First Summer After
2. Language
3. Reload
4. I Did Nothing Wrong
5. Cold Wind
6. Coming Or Going
7. If I Am Still Me
8. Legend
9. Do You Really Want To Go There
10. Idumea
11. Deserters
12. Unbroken
Gesamtspielzeit: 45:23
Band-Links:
