Journey Into The Unknown
(Melodic Metal | Power Metal)
Label: Pride & Joy
Format: (LP)
Release: 20.08.2021
Seit seinem Ausstieg bei BLIND GUARDIAN, der schon wieder mehr als 15 Jahre zurückliegt, lief es nicht immer ganz rund für Trommler Thomen Stauch, der mit den Supergroups COLDSEED (ist aufgelöst), SAVAGE CIRCUS (liegt dauerhafthaft auf Eis) und SERIOUS BLACK je nur ein Album einspielte. Zudem plagten ihn ja immer wieder Rückenprobleme, was ihn zu Pausen zwang. Doch die Pechsträhne scheint nun dank MENTALIST hoffentlich zu Ende.
Im vergangenen Jahr überzeugte die Truppe mit einem anständigen Debüt und einem ordentlichen LineUp bestehend aus Florian Hertel (Ex-DAWN AFTER DEATH), Kai Stringer (ANGELS CRY, STARCHILD), Peter Moog und Youtube-Entdeckung Rob Lundgren am Micro. Nach nur einem Jahr schiebt die Truppe mit „A Journey Into The Unknown“ auch schon den zweiten Longplayer, der alles andere als ein Schnellschuss ist, nach.
Und was erwartet uns? Von allem etwas mehr könnte man sagen, denn MENTALIST haben sich in allen Belangen verbessert. Mehr Abwechslung, mehr Hits, mehr Hymnen und auch mehr Qualität. Die Einflüsse des melodischen Power Metals sind außerdem zahlreich. EDGUY melden sich sogleich beim Titeltrack zu Wort, wohingegen IRON MAIDEN beim folgenden „Modern Philosphy“ ihre Handschrift hinterlassen haben. Und wenn auch bei der neuen Bandhymne „Dentalist“ unverkennbar frühe BLIND GUARDIAN auf HELLOWEEN treffen, so hat die Truppe rund um Thomen definitiv schon jetzt ihren ganz eigenen Charme. Und habe ich beim Debüt noch das Gefühl gehabt, MENTALIST stehen etwas auf der Bremse und strahlen eine gewisse Unsicherheit aus, so gehen die Deutschen mit dem schwedischen Sänger nun voll aus sich raus. Energisch, abwechslungsreich und mutig zeigen sich die Herren nun und bieten so manch Überraschung, komplexe, aber eingängige Power-Kracher und so manch Hitkandidaten mit starken Soli und gelungenen Vocallines. Vor allem Rob hat einen guten Sprung nach vorne gemacht. Dennoch holte man sich wie am Vorgänger prominente Unterstützung. Statt Daniel Heiman (Ex-LOST HORIZON), gibt es dieses Mal Henning Basse (METALIUM, LEGIONS OF THE NIGHT) zu hören. Das Duett auf dem einprägsamen Melodic Rocker „Live Forever“ kann sich auf jeden Fall hören lassen.
Mit „An Ocean So Deep“ gibt es auch eine gelungene Power-Ballade mit cleanen Gitarren und einer starken Leistung von Lundgren, und auch das treibende „Soldiers Without A War“ zeigt gefühlvolle Melodien, wohingegen „Torture King“ sehr opulent daherkommt. Das überrascht, aber dann doch wieder weniger, wenn man weiß, dass man für die Keyboards Oliver Palotai von KAMELOT ins Boot holte. Außerdem mischt Mike LePond (u. a. SYMPHONY X) am Bass auch noch mit.
Wie bereits erwähnt, konnten sich MENTALIST in allen Belangen steigern und liefern ein starkes Album voller Hits und Hymnen, die sich vor den erwähnten Namen echt nicht verstecken müssen und für eben genau jene Fans, aber sich auch denen von SERIOUS BLACK und FIREWIND, mehr als geeignet erscheinen.
Tracklist „A Journey Into The Unknown“:
1. Horizon
2. A Journey into the Unknown
3. Modern Philosophy
4. Evil Eye
5. An Ocean So Dee
6. Dentalist
7. Soldier Without a War
8. Torture Kin
9. Battle Dressed
10. Live Forever
11. Manchild
Gesamtspielzeit: 60:29