Sermons Of The Sinner
(Heavy Metal)
Label: Ex1 Records (H’Art)
Format: (LP)
Release: 01.10.2021
2011 verließ K.K. Downing JUDAS PRIEST, aufgrund irgendwelcher Unstimmigkeiten mit dem Management und den restlichen Jungs aus der Band. Danach war es still im den Gitarristen. Erst 2018 hörte man, als Glenn Tipton gesundheitsbedingt nicht mehr spielen konnte, wieder von ihm. Er mokierte sich, dass man nicht ihn angefragt hat, ob er zurückkommen will und man Tipton durch Andy Sneaps ersetzt hatte.
Dann bekamen JUDAS PRIEST im Sommer 2019 auf dem W:O:A den Heavy Metal Hall Of Fame Award verliehen und ihm sollte dieser Preis auf dem Bloodstoc Festival überreicht werden. Bei der Übergabe spielte er einige Songs mit Ex-MANOWAR Gitarristen ROSS THE BOSS (dieses Zusammenspiel hat hörbare Folgen auf „Sermons Of The Sinner” hinterlassen- aber dazu später im Text) und er fing wieder Feuer. Mit Tim „Ripper“ Owens, (den man wegen seiner diversen und unzähligen Mitgliedschaften in fast allen Bands auf diesen Planeten, wohl schon fast Tripper nennen sollte), bekannter Ersatz bei PRIEST für Rob Halford, Ex-JUDAS PRIEST Drummer Les Binks (der fiel auf dem Album, wegen einer Handgelenksverletzung aus, wird aber angeblich bei der anstehenden Tour wieder mittrommeln), sowie Ex-MEGADETH-Bassisten David Ellefson stellte er dann eine PRIEST Tribute Show im November des selbigen Jahres in Wolverhampton auf die Beine. Es gab so viel gutes Echo für die Show – und KK war wieder zurück.
Jetzt liegt das erste Album von KK‘S PRIEST (ja, so nennt er sich und seine Kumpels) in den Regalen und nachdem man die erste Auskopplung „Hellfire Thunderbolt“ hören konnte, war klar wo der Weg hinführen soll. Zu sehr ähnelt es dem Song „Painkiller“, als dass da irgendwelche Zweifel aufkommen hätten können. Nach dem gesprochenen Intro „Incarnation“, das auch auf eine neue MANOWAR CD perfekt gepasst hätte, startet das Album mit besagter Auskopplung in die vollen, und die nächsten drei Songs lehnen sich mehr an PRIEST, als ein Betrunkener auf dem Nachhauseweg, an der Hauswand an. Die Riffs geben Gas, die Drums hauen ordentlich rein und Owens gibt sich sichtlich Mühe Rob Halford das Wasser zu reichen. Ab „Raise Your Fist“ nimmt aber der Sound eine Wendung und hier kommt das zuvor erwähnte Zusammenspiel mit ROSS THE BOSS zum Zuge. Nicht nur textlich sondern auch die sechs Saiten klingen bis zum Ende sehr nach MANOWAR und Herrn Friedman. Bei „ Metal Through And Through“ kann man ohne Probleme im Refrain, den Text von „Warriors Of The World“ einsetzen. Die Texte und Titel („Brothers Of The Road“, „Hail For The Priest“ oder „Wild And Free“) sprechen Bände und zeigen an woher der Wind weht.
Dennoch ist „Sermons Of The Sinners“ durch und durch ein gelungenes Debüt Album geworden, auch wenn mich die Stimme, zwar nicht ganz so nervt wie die vom ROSS THE BOSS Sänger, aber immerhin auf Dauer etwas auf den Zeiger geht. Zum reinhören nehme man „Hail To The Priest“ her und wird erkennen, dass bei KK’S PRIEST ordentlich die Luzie abgeht. Ein klassischer Headbanger, nach allen Regeln der Kunst.
Ich komme jetzt noch Mal auf den Herrn Downing zurück. Ein bisschen lächerlich finde ich seine Einstellung schon zum Geschehenen rund um seinen Ausstieg und jetzt zu seiner Rückkehr in die Musikwelt. Schon bei der Namensgebung und den einzelnen Songbezeichnungen ist klar erkenntlich, welcher Band er nachheult. Auch bei der Wahl der Bandmitglieder, will er scheinbar unbedingt zeigen, was er mit Ex-JUDAS PRIEST’lern auf den Kasten hat. Hat er das wirklich Notwendig? Ich denke nicht und auch die kürzlich erfolgte Ansage von ihm, indem er der Musikpresse bekannt gab, dass er bereit sei als Vorband von JUDAS PRIEST auf Tournee zu gehen, wirkt sehr seltsam auf mich.
K.K., bitte höre auf zu schmollen und widme dich dem was du kannst, nämlich der Musik. Mit diesem Album hast du mehr als bewiesen, was in Dir steckt. Den peinlichen Schwanzvergleich mit deiner alten Band, brauchst du wirklich nicht
Tracklist „Sermons Of The Sinner“:
1. Incarnation
2. Hellfire Thunderbolt
3. Sermons Of The Sinner
4. Sacerdote Y Diablo
5. Raise Your Fists
6. Brothers Of The Road
7. Metal Through And Through
8. Wild And Free
9. Hail For The Priest
10. Return Of The Sentinel
Gesamtspielzeit: 50:30