Divine Tragedy
(Postcore | Modern Metal)
Label: Uncle M
Format: (LP)
Release: 05.11.2021
Die Würzburger Post-Core’ler von DEVIL MAY CARE sind fleißige Kerlchen. Als Mitglieder von Sea Shepherd kümmern sie sich aktiv um die Meere und stehen sogar selber auf Booten um den Planeten etwas besser zu machen. Außerdem organisieren sie auch immer wieder Fluss-Cleanups und weitere Events für die Umwelt. Sehr löblich. Aber auch musikalisch können die Männer auf jeden Fall punkten. Mit „Divine Tragedy“ zeigen sich die Jungs aggressiv, emotional und tiefgründig, schließlich geht es auf dem Werk auch um verschiedene Akte der menschlichen Selbstzerstörung.
So will man das Album auch in Anlehnung an Dante’s Inferno, der berühmten Literatur aus dem 14. Jahrhundert angelegt haben, und hat sich zudem noch prominente Shouter an die Seite geholt. So brüllen und singen Fronter von SPERLIN, VENUES, LIKE PACIFIC und RISING INSANE bei dem einen oder anderen Song mit. Die Tracks sind alle irgendwo im Hardcore angesiedelt, zeigen sich aber emotional, oft treibend, hymnisch und doch immer wieder gut eingängig. Irgendwo zwischen BRING ME THE HORIZON, BEARTOOTH und POLARIS, kann man bei DEVIL MAY CARE schon eine Tendenz, aber auch durchaus eine eigene Marschrichtung entdecken.
Aber keine Sorge, die Jungs können trotz viel Gefühl und der modernen Ausrichtung, auch mal richtig auf die Tube drücken, hauen allerlei Screams und Shouts raus, schaffen es aber vorrangig echte Hymnen und Hits zu schreiben. So frisst sich das hochmelodische „Into The Abyss“, nach den beiden doch etwas gemächlicher gehaltenen Songs, mit einigen Hardcore-Einschüben und einem eindringlichen Refrain schnell in die Gehörgänge. Danach spielt „Revelation“ mit Kontrasten, „Delirium“ versprüht mit Sprechgesang etwas New Metal Feeling, während „Tragedy“ schon fast ein bisschen auf die Tränendrüse drückt, und „Dayblind“ mit fast schon explosiven Vocals überzeugt.
DEVIL MAY CARE gehen alles andere als auf Nummer Sicher und liefern hier ein wagemutiges, modernes und stellenweise auch relativ poppiges Postcore-Album ab. Auch wenn das nicht jedem schmecken wird, so werden die Deutschen hier sicher ihre Fans finden und ihr Einsatz sich bestimmt lohnen. „Divine Tragedy“ ist spannend, tiefgründig und doch recht gut zugänglich. Mutige Modern-Metalcore’ler sollten auf jeden Fall mal reinhören.
Tracklist „Divine Tragedy“:
1. Outcry
2. Painter
3. Into The Abyss
4. Revelation
5. Delirium
6. New Old Life
7. Tragedy
8. Veil Of Conspiracy
9. Calm Waters
10. Dayblind
11. Dead In The Water
12. Prisoner
13. Shutdown
Gesamtspielzeit: 53:37