Bereits Ende der 90er gegründet und mit zahlreichen Besetzungswechseln geplagt, fristen die Griechen von EMERALD SUN auch nach fünf Alben ihr Dasein immer noch im Limbo irgendwo zwischen Untergrund und dem Mainstream der bekannten Bands des Genres. Dabei sah es damals mit „Escape From Twilight“ vor gut 15 Jahren schon ganz gut aus, dass man den Sprung nach oben schaffen könnte. Nun steht mit „Kingdom Of Gods“ das sechste Werk an und auch wenn Fans hier die Vollbedienung bekommen, bezweifle ich dass man damit wirklich in die Oberliga kommt.
Irgendwie gut, aber doch nicht so richtig toll, das war meist meine Einschätzung bei den Alben der Griechen. Dabei hat man auch dieses Mal wieder ein abwechslungsreiches und ambitioniertes Werk am Start, bei dem kaum ein Song dem anderen gleicht. Es treffen männliche HAMMERFALL-Chöre auf verspielte Melodien im Geiste von HELLOWEEN oder auch DREAMTALE. Hier und da wird es auch mal rockig, die Refrains gehen gut ins Ohr und das Material atmet die 80er und 90er ohne altbacken zu wirken. Doch Die Produktion ist nicht ganz zeitgemäß und auch wenn eine musikalische Weiterentwicklung erkennbar ist, klingt das erwähnte Album auch heute noch auf Youtube etwas frischer und knackiger, was aber auch am ehemaligen Sänger liegt. Stelios macht hier nichts falsch, klingt in höheren Lagen aber doch dann etwas nasal, punktet aber in tieferen Lagen, wie der wirklich starke Titeltrack, der an die düstere Seite von FREEDOM CALL erinnert. Zu all dem gesellen sich flotte Beats, knackige Riffs, gelungene Sing-Along Refrains, wie in „Hereoes On The Rise“ und auch einige, bombastische Elemente. Klassischeren Heavy Metal gibt es in „Hellbound“, ehe „Legion Of Doom“ als True Metal Hymne nicht mit Pathos geizt und „Die On Our Feet“ nochmal die Fäuste und Schwerte gen Himmel recken lässt.
Zu guter Letzt stellt „Where Warriors Belong“ noch die solide Quoten-Ballade und fertig ist die kleine, aber feine Power Metal Wundertüte der griechischen Veteranen, die einfach das Gefühl zurücklässt, dass da einfach noch etwas mehr drin gewesen wäre.
Tracklist „Kingdom Of Gods“:
1. Book Of Genesis
2. Heroes On The Rise
3. Hellbound
4. Legions Of Doom
5. Gaia (The End Of Innocence)
6. Kingdom Of Gods
7. Raise Hell
8. The Hunter
9. We Will Die On Our Feet
10. Where Warriors Belong
Gesamtspielzeit: 59:00