Onward
(Melodic Death Metal)
Label: Black Lion Records
Format: (LP)
Release: 10.06.2022
Für Melodic Death Metal Bands aus Italien braucht man nicht mal eine Hand, um diese abzuzählen, fallen mir gerade spontan nur LUNARSEA, DISARMONIA MUNDI und CORAM LETHE ein, die international jetzt auch nicht den enormen Bekanntheitsgrad mitbringen. Recherchiert man etwas, findet man noch Truppen namens GRIEVERS und MOONRISE. Zu diesem Brachland gesellen sich nun die Herren von BLACK THERAPY, die seit 2009 existieren und mit „Onward“ nun ihr viertes Album via Black Lion auf den Markt bringen.
Dass die Jungs schon Erfahrung und Talent haben, hört man dem Werk an. Sägende Riffs, düstere Atmosphäre, dichte Keyboardsounds und spannendes Songwriting sind das Grundgerüst von „Onward“. Die Songs abwechslungsreich und mit allerlei Spielereien durchzogen, sodass man sich an SKYFIRE oder NORTHER erinnert, aber ohne die flotten Keyboardteppiche. Der heisere Gesang von Giuseppe Massimiliano Di Giorgio kommt aber an die Nordmänner nicht recht ran. Zwar hat dieser eine leicht schwarzmetallische Färbung, fehlt es aber etwas an Durchschlagskraft und Abwechslung. Das macht er mit ein paar gesprochenen und geflüsterten Vocals wieder etwas wett. In „Behind The Glass“ gibt es dann auch glockenhelle cleane Vocals und Gothic-Feeling á la CREMATORY und „At The Gates Of Soul” zeigt sich als gelungenes Instrumental bei dem Akustik-Gitarren auf schreiende Solo-Riffs treffen. Keine große Überraschung, hat man das doch schon öfter gehört, aber dennoch gelungen. Auch das schleppende „The Song Of My Absence“ oder das abschließende und verspielte „A Quiet Place“ mit weiblichen Vocals, dichter Atmosphäre, viel Dynamik und einem intensiven Finale sticht zum Ende mit seinen fast acht Minuten nochmal hervor.
Um in der nordischen Oberliga mitspielen zu dürfen, da braucht es noch etwas, doch BLACK THERAPY haben mit „Onward“ ein gutes Ausrufezeichen gesetzt und beweisen, dass der Melodic Death auch im Süden funktionieren kann, wenn auch mit einigen Unterschieden im Sound, was eventuell etwas frischen Wind in das angestaubte Genre bringen könnte. Genrefans, bzw. Freunde von DARK TRANQUILLITY, INSOMNIUM oder OMNIUM GATHERUM sollten hier auf jeden Fall ihre Freude haben.
Tracklist „Onward“:
1. Onward
2. Blindness
3. Betrey My Ideals
4. Behind the Glass
5. Together
6. At the Gates of Soul
7. The Song of My Absence
8. Destroy the Fate
9. A Quiet Place
Gesamtspielzeit: 48:15
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