Die Australier von THORNHILL konnten mit dem mir vorliegenden Album „Heroine“ in der Heimat mächtig Eindruck schinden und landeten dort sogar in den Charts. Den Stil der Herren, die vorrangig sehr emotional agieren, zu beschreiben ist schwierig, doch Fans der DEFTONES oder PLACEBO könnten an der Mischung, für die Sänger Jacob Charlton Kino-Soundtracks als Inspiration erwähnt, auf jeden Fall Gefallen finden.
Wer jetzt an Hans Zimmer oder John Williams denkt, ist hier komplett falsch. Jacob und seine Kollegen versinken vielmehr in Melancholie, Emotion und alternativen Klanglandschaften. Gerne werden Gitarren via Effekte in den Hintergrund gemischt, das Schlagzeug auf ein Minimum reduziert und die wimmernde Stimme von Jacob übernimmt die Führung. Dieser nennt niemand geringeres als Elvis, aber auch Justin Timberlake und Gwen Stefani als Idole. THORNHILL versuchen den Hörer in die Melancholie zu ziehen und das nicht unerfolgreich, denn die Songs lullen einen schon gut ein, bringen aber auch etwas Wut, Verzweiflung und einen Funken Hoffnung mit. Das erinnert hier und da etwas an eine gemäßigtere Version aktueller LEPROUS. Wird es dann mal wieder metallischer wie auch bei „Hollywood“ kommen mir zudem FILTER in den Sinn. So bieten THORNHILL eine wirklich interessante, nachdenkliche Mischung, die zwar sicher nicht jedermanns Sache ist und auch nicht zu jeder Lebenslage passt, doch „Heroine“ kann durchaus, wie der Titel suggeriert süchtig machen.
Tracklist „Heroine“:
1. The Hellfire Club
2. Leather Wings
3. Blue Velvet
4. Arkangel
5. Valentine
6. Casanova
7. Something Terrible Came With The Rain
8. Hollywood
9. Raw
10. Varsity Hearts
11. Heroine
Gesamtspielzeit: 46:00
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