Övergivenheten
(Melodic Death Metal | Modern Metal)
Label: Nuclear Blast
Format: (LP)
Release: 19.08.2022
The force that pulls you through
You’ve had enough sensations
And now it’s only you
So would you bleed for me?Övergivenheten
Mit „Övergivenheten“ gibt es im 27. Jahr der schwedischen Melodic Death Metal Maniacs aus Helsingborg das bereits zwölfte Album, das ebenfalls wie sein Vorgänger „Verkligheten“ einen schwedischen Titel verpasst bekomme hat. Das heißt so viel wie „verlassen“ oder „aufgegeben“, wirkt aber gar nicht so hoffnungslos wie der Titel oder auch das Artwork suggerieren wollen. Aber dennoch hat sich so einiges im Sound von SOILWORK getan.
Überraschend kommt das jetzt nicht, haben die Schweden um Björn Speed Strid einst als typischen Schweden-Melodic Deaht Metal Combo gestartet trauten sich die Herren spätestens nach ihrem Durchbuchsalbum „Natural Born Chaos“ stetig neue Pfade zu betreten, dabei aber nie ihre Wurzeln zu vergessen. Nach mehr als zwei Dekaden vollbringen die Herren das nach wie vor meisterhaft. Zwar hat sich das Bandkarussel gedreht und mit Rasmus Ehrborn holte man sich mal einfach einen neuen Bassisten vom THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA mit dem Strid und David Andersson ja ganz erfolgreich unterwegs sind.
„A Whisp Of The Atlantic” hat schon klar gemacht: SOILWORK sind heute epischer, dramatischer, bombastischer und eingängiger, aber nach wie vor heavy genug, um ihre Fans nicht zu vergraulen. Da ist „Kontrast“ das Zauberwort. Es treffen verträumte, epische Intro-Melodien auf heftige Blastbeats, Brüllorgien von Strid und so manch abgefahrenen Part. Da können schon mal Streicher passieren, Synthies oder Keys, die man so nicht erwarten würde oder auch mal der eine oder andere Song komplett clean gesungen werden. So passiert es auch, das die beiden Herren TNFO sogar dezent in SOILWORK einweben, so auch bei “Nous Sommes La Guerre“ („Wir Sind Krieg“), das mit ein paar 80s Sound und weniger opulenten Produktion durchaus bei ihrem Classic Rock Projekt Platz hätte finden können.
Dagegen treffen im Anschluss Death und Black Metal zusammen und machen „Electric Again“ zu einem heftigen Brecher, der aber auch einen Schuss Melodramatik und eindringliche Vocals im Refrain mitbringt, ehe der Fronter wieder die Growls raus holt. Das treibende „Valley Of Gloam“ hätte auch auf „The Ride Majestic“ Platz gefunden, „It Is In Your Darkness“ legt ein rasendes Tempo vor und auch „Vultures“ hält den Härtegrad mit sägenden Riffs hoch. Dagegen treffen bei „The Godless Universe“ filigrane Klavier-Töne und Streicher auf eine heftige Death Metal Sound Wand, um beide Welten zu vereinen. Das stampfende „Death, I Hear You Calling“ grooved ganz gut, fällt aber etwas ab und „Drams Of Nowhere“ lässt nochmal eingängige TNFO Vibes aufkeimen.
SOILWORK liefern mit ihrem zwölften Longplayer ein überaus mutiges und vielseitiges Album, das beweist, dass die Schweden nach wie vor so einige Asse im Ärmel haben. Mag sein, dass nicht alles Fans der früheren Tage gefallen wird, doch die Band schafft es mühelos die verschiedensten Einflüsse und Experimente wie aus einem Guß wirken zu lassen und haben trotz dem Bombast und der immer wieder aufkeimenden Prog-Schlagseite wieder einige echte Hits am Start.
Tracklist „Övergivenheten“:
1. Övergivenheten
2. Nous Sommes La Guerre
3. Electric Again
4. Valleys Of Gloam
5. Is It In Your Darkness
6. Vultures
7. Morgongåva / Stormfågel
8. Death, I Hear You Calling
9. This Godless Universe
10. Dreams Of Nowhere
11. The Everlasting Flame
12. Golgata
13. Harvest Spine
14. On the Wings Of A Goddess – Through Flaming Sheets Of Rain
Gesamtspielzeit: 65:12