Es hat dieses Mal etwas länger gedauert, doch wahrscheinlich haben auch EDENBRIDGE bewusst gewartet, bis sich die Lage entspannt, nachdem ihre Release-Party zum vergangenen Werk „Dynamind“ mehrmals verschoben und dann endgültig abgesagt wurde. Doch jetzt ist das mittlerweile elfte Album „Shangri-La“ der Symphonic Metal Veteranen aus Oberösterreich endlich da.
Und dieses beginnt nicht nur mit einem Paukenschlag, sondern gleich mehrerer dieser, sowie zahlreichen Streichern, Bläsern und sonstiger Orchestration. Der Opener „At First Light“ profitiert von Mastermind Lanvalls Erfahrung als Komponist für Film und Fernsehen und liefert einen spannenden 8-Minüter, der mehr als nur ein Symphonic Metal Song mit unzähligen Details, akustischen Gitarren und verschiedensten Spielereien darstellt. Da geht Sabine, die gesanglich wieder in Topform ist, ja schon fast unter. Aber keine Sorge, die Fronterin kann sich auch auf „Shangri-La“ mühelos behaupten.
Das kürzer gehaltene „The Call Of Eden” ist dann mit poppigerer Ausrichtung der passende Faserschmeichler und Ohrwurm, wohingegen das mit heavy Beats nach vorne peitschende, aber auch düstere „Hall Of Shame“ ganz andere Töne anschlägt. Da kommt im Anschluss die waschechte Ballade „Savage Land“ ganz gelegen. Mit besonderer Klanglandschaft, Flöteninstrumenten und interessanter Percussion liefern EDENBRIDGE aber eine ganz besondere Ballade. Damit hat die Band zwar in vier Songs schon ihre bekannte Bandbreite souverän abgeliefert, zu entdecken gibt es aber noch genug und vor allem ist der Detailgrad erstaunlich.
Auch das restliche Material hat noch so einiges zu bieten, kommt schön abwechslungreich daher und sollte Fans des Genres mehr als nur zufriedenstellen. Bombastisches, cineastisches, gefühlvolles und eingängiges – quasi alles dabei. Doch mit dem 16-Minuten Epos „The Bonding (Pt.2)“ fährt man nochmal alle Geschütze auf und holt einmal mehr auch den begnadeten Erik Mårtensson (ECLIPSE, W.E.T., GATHERING OF KINGS) als Gastsänger mit an Bord. Der Mann beweist mit seiner Stimme in der gelungenen Zusammenarbeit mit Sabine, dass das Genre durchaus auch mit männlichen Vocals funktioniert. In mehreren Parts erzeugen die Herren und Dame hier mit unterschiedlichsten Tempi, Gefühle und Ausrichtungen verschiedenste Klangwelten und gegen Ende wähnt man sich auch mal fast in Mittelerde oder auch einem Musical.
EDENBRIDGE bringen mittlerweile mehr als 20 Jahre Erfahrung mit und das hört man „Shangri-La“ zu jeder Sekunde an. Das elfte Werk ist das durchdachteste, abwechslungsreichste und perfektionistische Album der Symphonic Metaller und bietet neben allen Stärken und Trademarks auch genug Neues, um sich ganz weit oben in der Diskografie einzureihen.
Tracklist „Shangri-La“:
1. At First Light
2. The Call Of Eden
3. Hall Of Shame
4. Savage Land
5. Somewhere Else But Here
6. Freedom Is A Roof Made Of Stars
7. Arcadia (The Great Escape)
8. The Road To Shangri-La
9. The Bonding (Part 2)
The Bonding Overture
Alpha and Omega
The Eleventh Hour
Round And Round
The Timeless Now – Finale
Gesamtspielzeit: –
Band-Links: