Dieses Mal haben die Jungs rund um Thrash-Urgestein Gerre aber lange gebraucht, um den Humpen wieder anzufüllen, – „One Foot In The Grave“ hat immerhin schon fünf Jahre auf dem Buckel – dafür ist dieser nun wieder randvoll mit starken Hits und Krachern, in bester TANKARD-Marnier.
„Pavlov’s Dawg“ heißt das nun 18. Album in sage und schreibe 40 Jahren Bandgeschichte. Gerre, Frank, Olaf und Andy zeigen aber auch nach vier Dekaden keine Ermüdungserscheinungen und werden einmal mehr ihrem Namen gerecht. Und das, obwohl die Band schon einige Hochs und Tiefs durchleben musste und es wurde zuletzt sogar ein neu entdeckter Seestern nach der Band benannt: „Ophiura tankardi“
Messerscharfe, Riffs, tighte Beats und Texte zwischen Humor und Sozialkritik sitzen auch diese Mal astrein. Gerre versucht immer mal wieder neue Nuancen in sein Gebrüll über Bier, Lockdowns, soziale Missstände und Metal selber zu bringen und auch sonst gibt es neue Details im doch sehr typischen Bandsound. Etwas KREATOR schleicht sich im walzenden „Veins Of Terra“, etwas IRON MAIDEN meint man im Intro von „Lockdown Forever“ zu vernehmen, bei dem der Fronter sich über viel Zeit für seine Metal-Sammlung, Yoga, Karaoke und Hamsterkäufe „freut“. Und bei der Instagram-Abrechnung fühlt man sich beim Riffing kurz an frühe BLIND GUARDIAN erinnert, was dann durch zweistimmige Soli noch unterstrichen wird.
Aber keine Sorge, die genannte Einflüsse sind dezent in den in 40 Jahren etablierten Bandsound integriert und bieten schöne Abwechslung in dem doch recht straighten Teutonen-Thrash-Geballer. Weitere Highlights sind das unterhaltsame „Beerbarians“, das dynamische Old-School Geballer „Diary Of A Nihilist“ und das melodischere „Memento“. Im Endeffekt gibt es aber auch dieses Mal keine Ausfälle und das Album zeigt sich als überraschend erwachsenes, kritisches und ernstes Album mit dem nötigen Augenzwinkern.
TANKARD wissen wie man einen Thrash-Humpen zu füllen, aber auch zu leeren hat. Man möge bei dieser Qualität nur hoffen, dass die nächste Runde nicht wieder fünf Jahre auf sich warten lässt. Na dann Prost!
Tracklist „Pavlov`s Dawg“:
1. Pavlov`s Dawg
2. Ex-Fluencer
3. Beerbarians
4. Diary Of A Nihilist
5. Veins Of Terra
6. Momento
7. Metal Cash Mashine
8. Dark Self Intruder
9. Lockdown Forever
10. On The Day I Die
Gestamtspielzeit: 49:38
