Lustuz Laþu Wōþuz Alu
(Folk | Ambient)
Label: By Norse Music
Format: (LP)
Release: 29.07.2022
HEILUNG sind ja mittlerweile so ziemlich jedem ein Begriff und ähnlich wie bei WARDRUNA entschließen sich nach und nach immer mehr ehemalige oder aktive Mitglieder zu eigenen Projekten. Auch Jonas Lorentzen, der zwei Jahre bei HEILUNG aktiv war und auch als Songwriter und Schauspieler beim Film „The Northman“ seinen Beitrag leistete, hob nun das Projekt NEBALA aus der Taufe. Das Debüt trägt den Titel „Lustuz Laþu Wōþuz Alu“ und beschäftigt sich mit den Stadien der Sexualität.
Schabend anmutende Geräusche eröffnen den musikalischen Reigen die in weiterer Folge von urigem Instrumentarium und sanftem Gesang etwas in den Hintergrund gedrängt werden. Sehr hymnisch beginnt „Laþu“ und der tiefe gutturale Gesang im Widerstreit mit höheren Vocals erzeugt ein beinahe schamanisches Flair. Dieses bleibt auch danach meist erhalten, und bei Tracks wie „Ant Mér Sjalfri Þér“ geht man noch einen Schritt weiter, indem auf der einen Seite choraler Gesang ertönt, und auf der anderen Seite intensiver Sprechgesang steht, der beinahe nach Zauberformel klingt. Dies alles verwandelt sich im zweiten Teil zu bösartigen Growls und Schmerzensschreien, die einen wahrhaft erschauern lassen.
Auf so viel geballte Bösartigkeit folgt balladenhafter Gesang, der nach einer Weile von rituellen Vocals abgelöst wird, und durch sich immer wiederholende Formulierungen mehr und mehr steigert und zu einem ekstatischen Ende führt. Danach geht es wieder gemächlicher dahin und „In Raurani“ verbreitet ein gewisses Lagerfeuerfeeling. Auch „Surgo Sebo“ ist von langsamerer Machart, jedoch bestimmt im Gegensatz zum Vorgänger hier erneut der gutturale, monotone Gesang das Geschehen. Auch danach steht das intensive urtümliche Feeling im Vordergrund, das einen beim Zuhören erfasst. Der Abschlusssong heißt „Safijan“ und bietet in der ersten Hälfte die langsamste Musik auf dieser Platte, allerdings schwenkt diese sehr gefühlvolle Weise gegen Ende hin in ein beinahe aggressiv wirkendes Finale um, das aber dann doch friedlich ausklingt.
Mittlerweile gibt es immer mehr Bands die dem nordischen Folk frönen, aber in den meisten Fällen bekommt man auch wirklich Ansprechendes zu hören. Auch im Fall von NEBALA trifft das zu und so kann man mit „Lustuz Laþu Wōþuz Alu“ mehr als eine Stunde mental in Richtung mystischen Norden entfliehen.
Tracklist „Lustuz Laþu Wōþuz Alu“:
1. Mannz Gamana
2. Laþu
3. Ant Mér Sjalfri Þér
4. Blotha Huñaga Bolañan Alu
5. In Raurani
6. Surgo Sebo
7. Alagabia
8. Skinanarijaz
9. Safijan
Gesamtspielzeit: 65:46
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