Die verdorbenen Modern Rocker von DISTURBED gehen nun schon in die achte Runde und werden auch mit ihrem aktuellen Werk „Divisive“ die Geister scheiden. Einst starteten die Herren aus den Staaten rund um den charismatischen Fronter David Dramain im Fahrwasser der 2000er New Metal Bewegung und landeten mit „The Sickness“ einen Instant-Volltreffer, dem das auch recht starke „Believe“ folgte. Spätestens mit „Ten Thousand Fists“ gingen die Herren aus Illinios in eine andere Richtung, wurden immer rockiger und sogar radiotauglich. Und das „Sound Of Silence“ Cover rödelt ja heut noch auf allen Radio-Stationen dieses Planeten rauf und runter.
Mit „Divisive“ gehen DISTURBED nun konsequent ihren Weg weiter, wandeln irgendwo am schmalen Grat zwischen Rock und Metal, biedern sich immer wieder dem Radio an und liefern auch so manch Hitkandidaten wie die Vorabsingles „Hey You“, „Bad Man“ oder eben den Titeltrack. Leider klingt das alles irgendwie etwas gleichförmig, unaufgeregt und manchmal sogar etwas belanglos. Da sticht dann die unter die Haut gehende Ballade „Don’t Tell Me“ hervor, bei der David ein paar neue Akzente setzen kann und auch Ann Wilson von HEART mit rauer Stimme mitmischt. Ansonsten ruhen sich die Amis vorrangig auf ihren Trademarks auf, gehen keine Risiken ein und liefern genau das, was die Fans in den letzten eineinhalb Dekaden von der Band gewohnt sind. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Zwar meinte der Fronter im Vorhinein, dass es sich hier um eine Kombination aus der Härte des Debüts und der Hymnenhaftigkeit des erwähnten 2005er Werkes handelt, doch zu sehr sollte man sich darauf nicht verlassen, auch wenn man definitiv nicht mehr so schnulzig wie zuletzt auf „Evolution“ agiert.
Fans des modernen Rocks mit metallischer Schlagseite, hymnischen Refrains, aber auch etwas generischem Songwriting, greifen zu, der Rest hört Probe. Ein solides Album mit leichtem Aufwärtstrend, aber sicher kein Meilenstein ihrer Karriere. Ich für meinen Teil bin durch „Divisive“ zumindest wieder geneigt, das fetzige Debüt wieder in den Plattenteller zu schmeißen – ist ja auch was.
Tracklist „Divisive“:
1. Hey You
2. Bad Man
3. Divisive
4. Unstoppable
5. Love To Hate
6. Feeding The Fire
7. Don’t Tell Me
8. Take Back Your Life
9. Part Of Me
10. Won’t Back Down
Gesamtspielzeit: 37:55
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