Saints And Sinners
(Hard Rock)
Label: Frontiers Music
Format: (LP)
Release: 16.09.2022
1988 unterschrieb die Band GIUFFRIA, die bereits zwei Alben herausgebracht hatte, einen Vertrag bei dem damals neu gegründeten Label Simmons Records von KISS Bassisten Gene Simmons. Simmons mochte die Demos von Keyboarder Gregg Guiffria, schlug aber vor die Band in HOUSE OF LORDS umzubenennen und den Sänger David Glen Eisley durch James Christian zu ersetzen. Gesagt, getan und das selbstbetitelte Debütalbum schlug ein wie eine Granate. Der Start einer vielversprechenden Karriere. Bis jetzt, denn was sich HOUSE OF LORDS oder besser das einzige Originalmitglied und Produzent dieses Machwerks James Christian mit „Saints And Sinners“ abgeliefert hat, spottet jeder Beschreibung und schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht!
Eigentlich waren die letzten beiden Alben schon mehr schlecht als recht und gingen auch verdienterweise unter wie die Titanic 1912, aber das neue Album ist mehr als unerträglich.
Jeder einzelne Song ist mit nervigen Synthi-Pop-Keyboardklängen unterlegt und der Drum-Computer ist auf Dauer mehr als nervtötend. Irgendwie kommt es mir vor, als ob Christian ein neues Musikprogramm bekommen hat und sich in der Loop- und FX-Funktion verlaufen hat. Es gibt alles zu hören, vom Don Kosaken Chor Gebrumme (am Ende von „House Of The Lord“) bis hin zum Theremin in „Razzle Dazzle“. Sollte wohl, inklusive des Titels, als Hommage an Jimmy Page gedacht sein, der dieses Instrument des Öfteren bei LED ZEPPELIN eingesetzt hat. Ging prächtig in die Hose, Herr Christian.
Auch die Königsklasse Ballade, die HOUSE OF LORDS gut beherrscht haben, wurde auf „Saints And Sinners“ mit „Avalanche“ vergeigt. Guter Start, aber die Keyboards und das Schlagzeug aus der Konserve, lassen den Hörer hoffen, dass die besungene Lawine bald kommt und ihn mitreißt, weit weg von dieser musikalischen Folter.
Man kann sich nur wundern, was aus dieser Band geworden ist, über die Jahre, oder lag der anfängliche Erfolg wirklich in den Fingern von Gregg Giuffria? Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass ich dieses Album keinem empfehlen möchte.
Daher mein Anspieltipp: Die ersten fünf bis sieben Alben von HOUSE OF LORDS. Da war das musikalische Oberhaus noch in Ordnung.
Tracklist „Saints And Sinners“:
1. Saints And Sinners
2. House Of The Lord
3. Take It All
4. Road Warrior
5. Mistress Of The Dark
6. Avalanche
7. Roll Like Thunder
8. Razzle Dazzle
9. Dreamin It All
10. Takin My Heart Back
11. Angels Fallen
Gesamtspielzeit: 51:24
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