Einst als Mittelalter-Spaß Rocker auf Festivals ein gern gesehener Gast, doch mit der Zeit entwickelten sich die Herren und Damen mit dem wunderbaren Nam FEUERSCHWANZ zur waschechten Metal-Hit Maschine. Mit ihren letzten beiden Werken sattelten die Freunde des Mets die Pferde neu, lackierten ihre Drachenboote um und widmeten sich dem waschechten Metal. Mit Einflüssen von POWERWOLF, AMON AMARTH, SABATON und weiteren Größen eroberten die Herren und Damen mit „Das Elfte Gebot“ (2020) und dem aktuellen Werk „Memento Mori“ dann die Metal-Reiche im Sturm! Und so war die Tour, die man gemeinsam mit den toten Königen von WARKINGS bestritt, großteils ausverkauft.
Zwar schaffte es der Tourstart-Gig im Linzer Posthof nicht ganz ein „Sold Out“-Schild vor die Tür zu hängen, denn der Sitzplatzbereich blieb gesperrt, doch der große Saal war schon beim Start der WARKINGS mehr als gut gefüllt. Der Tribun und seine Kollegen, bestehend aus dem Toden König der Spartaner, dem der Wikinger und dem der Crusader, fackelten nicht lange und heizten dem Posthof gehörig ein. Zwar war Sänger Georg, pardon, der Tribun zunächst kaum zu hören, doch die paar technischen Problemchen lösten sich bald auf und der straighte Power Metal brauchte nicht lange um zu zünden. Aufgrund ihrer Masken, waren zwar keine Gesichter zu sehen, doch die Herren haben ja bekanntlich dank ihren anderen Betätigungsfeldern (SERENITY, WATCH ME BLEED, MYSTIC PROPHECY), mehr als genug Erfahrung auch so die Fans mit ihrer guten Laune anzustecken. Und diese wurde auch bestens genutzt. Der Tribun hielt seine Ansagen zwar auf Englisch, doch Worte wie „Scheißhaisl“ und dergleichen rutschten ihm dann doch raus, aber als alter Römer hat mans heute ja schwer mit dem Latein. Auch bei der Frage „Are you with me“ war er mit seinem besagten Latein etwas am Ende und kassierte vom Crusader einen bockigen Blick, denn die Reaktion war ihm wohl zu wenig. Also nochmal und mit einem entnervten „geh bitte…“ hatte er die Meute dann wieder im Griff.
Aber auch musikalisch wurde einiges geboten. Hits und Hymnen von den vier bisher veröffentlichten Albem reihten sich aneinander. Egal ob das laut mitgebrüllte „Maximus“, das mit Mitsingspielchen versehene „Fight“ oder „Hephaistos“, bei dem der Schmiede-Gott persönlich samt Styropor-Hammer auf der Bühne für Aufsehen sorgte, die Stimmung war großartig und die Fans mehr als zufrieden. Natürlich durfte auch die namensgebende Sängerin des neuen Albums „Morgana“ für ein paar Songs nicht fehlen und so verabschiedeten sich die Toten Könige zurück in ihre Gräber um für den nächsten Gig ausgeruht zu sein.
Setlist WARKINGS:
(Intro)
The Last Battle
Maximus
Hephaistos
Hellfire
Heart of Rage
Fight
We Are The Fire
Sparta
Gladiator
(Outro)
Verschwitzt und überaus zufrieden wurde die Bierbar gestürmt und es sollte nicht allzu lange dauern bis die Glocken läuteten und die Lichter im Saal wieder ausgingen. Da wurde nicht lange gefackelt, denn die FEUERSCHWANZ*INNEN in ihren eindrucksvollen Rüstungen und recht authentischen Outfits ließen sich nicht groß bitten um ihr Hitfeuerwerk zu entfachen. Schon der Titeltrack „Memento Mori“ sorgte für Furore und kreischende Fans. Aber auch „Untod Im Drachenboot“ oder „Metfest“ wurden abgefeiert. Es wurde getanzt, geschunkelt, gebangt, gesprungen und gemosht als gäbe es kein Morgen. Und das war „nur“ vor der Bühne los. Oben am Podest zockten die Sänger Hauptmann Feuerschwanz und Prinz R. Hodenherz III, die abwechslend immer wieder zu verschiedenen mittelalterlichen Instrumenten griffen, grinsend ihre Songs runter, während immer wieder Damen mit verschiedenen Show-Einlagen die Bühne zusätzlich lebendiger wirken ließen. Fliegende Bände und Tücher oder auch ein kleiner Show-Kampf zweier Wikinger-Damen waren nur der Anfang. In ihren Rüstungen schwitzten die Musiker allesamt zwar, doch die Freude bei diesem Tourauftakt stand ihnen allen ins Gesicht geschrieben. Mit „Der Bastard Von Asgard“ gab es dann sogar eine starke Weltpremiere und somit einen Vorgeschmack auf das heiß erwartete neue Album „Fegefeuer“! Die Ansagen blieben überraschend kurz und knapp, dafür gab es aber umso mehr Hits.
So gönnte uns die Band kaum eine Verschnaufpause, denn die Stimmung war bei „Feuer Und Schwert“ mehr als am Siedepunkt und die geniale Ballade „Herz Eines Drachen“ konnte die Temperatur nur marginal senken, ehe man mit dem buchstäblichen und etwas RAMMSTEIN-artigen „Methammer“ das Feuer erneut entfachte. Außerdem rannte beim „Krampus“ der namensgebende Charakter über die Bühne und versuchte irgendwie angsteinflößend zu wirken. Natürlich durften auch die gehass-liebte Cover-Versionen von „Dragostea Din Tei“ von der kurzlebigen Boyband O-ZONE samt bunten Sonnenbrillen sowie das wirklich grandios interpretierte „Warriors Of The World“ von MANOWAR nicht fehlen. Hier waren die Chöre enorm und Gänsehaut kam auf, ehe „Ding“ von SEED die Stimmung wieder Richtung Absurd führte. Den Abschluss machte dann aber die eigenen Hymne „Die Hörner“ hoch, die als Rausschmeißer wunderbar funktionierte und zufriedene wie verschwitzte Mittelalter- und Metalfans gleichermaßen in die Nacht entließ.
Setlist FEUERSCHWANZ:
(Das Elfte Gebot)
Memento Mori
Unto Im Drachenboot
Metfest
Rausch Der Barbarei
Bastard Von Asgard
Ultima Nocte
Schubestanz
Kampfzwerg
Berzerker
Rollos Hammer
Meister Der Minne
Krampus
Herz Eines Drachen
Feuer Und Schwert
Methämmer
Dragostea Din Tei (O-ZONE)
Hurra Hurra
Das Elfte Gebot
–
Warriors Of The World United (MANOWAR)
Rohirrim
Ding (SEED)
Die Hörner Hoch
Nach 90 wahnsinnig eindrucksreichen Minuten verabschiedete sich die Band ausgiebig von ihren Fans, die hier für jeden gezahlten Cent wirklich etwas geliefert bekamen. Was für eine Show und Eindrücke, die man auch noch eine Zeit – im positiven Sinne – verdauen musste. FEUERSCHWANZ machen Spaß, ja! Aber sie sind auch mittlerweile mehr als ernst zu nehmen, denn da wird noch so einiges auf uns zukommen!
FEUERSCHWANZ: