Constant To Death
(Thrash Metal)
Label: El Puerto Records
Format: (LP)
Release: 28.04.2023
Wer vor gut zwei Jahren Angst hatte, die Urgesteine von NECRONOMICON machen mit ihrem Album „The Final Chapter“ ernst, der kann entwarnt werden, denn die deutschen Old-School-Thrasher stehen nun mit „Constant To Death“ schon in den Startlöchern. Und man kann schon sagen, dass Freddy, der seine Truppe nun schon das vierte Jahr zusammenhalten konnte, hier wieder heftig abliefern.
Old-School Thrash Metal mit zeitloser Attitüde und fettem Drive ballern uns die Herren aus Lörrach einmal mehr um die Ohren. Freddy brüllt wie eh und je, die Gitarren braten und auch sonst wird rausgewürgt aus den Äxten was geht. Da lassen bitterböse und verheißungsvolle SLAYER grüßen („Constant To Death“), da schielen angepisste OVERKILL um die Ecke („The Liar“) oder erhebt Gerre seinen TANKARD in Highspeed-Manier („Children Cry Alone“) und doch haben NECRONOMICON immer noch ihren ganz eigenen Charme.
Mit viel Spielwitz und ebenso genug Tradition ballern uns die Herren hier wieder ein gutes Dutzend Thrash-Geschosse um die Ohren, sodass man sich einmal mehr fragt, warum die Truppe verdammt nochmal nicht mindestens so berühmt wie die Kollegen aus dem Ruhrpott geworden sind. Aber was nicht ist, kann auch auf die alten Tage der 1984 gegründeten Band noch passieren. An Talent in Sachen Songwriting, Spielfreude und Technik fehlt es der Band definitiv nicht.
Zudem scheuen NECRONOMICON auch keine dezenten Einflüsse aus dem Heavy und Power Metal und lassen in ihr Spiel auch eine Prise Punk einfließen. Dass man keinen Hehl aus gewissen Einflüssen macht, finde ich zudem sogar sympathsich, da man diese sowieso gekonnt mit eigenem Charme vermengt. So gibt es auch den einen oder anderen Ohrwurm- und Mitsingpart zwischen den Highspeed-Bangern, Thrash-Keulen und gezielten Wutattacken. „Bloodrush“ nimmt dann zwar das Tempo nochmal etwas raus, schraubt die Intensität dafür rauf, mit „The Blood Runs Red“ hypnotisiert man rhythmisch zudem den Zuhörer noch und bei „Poerty Show“ vereint man dann atmosphärisch-cleane Gitarren, mit galoppierenden Rhythmen und viel Dynamik. Und alles schraubt mühelos Köpfe ab!
Wer Thrash aus deutschen Landen mag, kommt an NECROMONICON definitiv nicht vorbei. Die Truppe wirkt frischer, eingespielter und hungriger als auf dem erwähnten, starken Vorgänger und konnte seinen Horizont nochmal etwas erweitern. Ein Thrash Metal-Album, das hoffentlich die verdiente Aufmerksamkeit bekommt und alles bietet, was der Genrefan wünscht, und noch etwas mehr!
Tracklist „Constant To Death“:
1. Constant To Death
2. They Lie
3. Redemption
4. Stored in Blood
5. The Guilty Shepherd
6. A Voice For The Voiceless
7. Black Rain
8. Children Cry Alone
9. Bloodrush
10. Down From Above
11. The Blood Runs Red
Gesamtspielzeit: 42:08