HÄMÄRÄ mag zwar das finnische Wort für Dämmerung sein, doch die dazugehörige Band kommt überraschenderweise aus den Staaten und hat, nach den Namen der Bandmitglieder zu urteilen, kein Mitglied aus dem Land der tausend Seen. Stilistisch fühlt man sich dort im hohen Norden Finnlands aber auf dem Debüt „Ivory Tower“ trotzdem zu Hause.
Da fallen wenig überraschend die im Norden Europas beheimateten Namen wie NORTHER, SKYFIRE und CHILDREN OF BODOM ein. Das soll heißen, dass die Herren aus Colorado auf ihrem Erstling flotten Melodic Death Metal mit melodischen Keyboards und heiseren Vocals liefern. Damit hebt man sich aber kaum von den genannten Truppen ab, kommt nie an deren Niveau dran und bietet auch in Sachen Innovation nicht viel. Und dennoch versucht man mit allerlei Tricks sich zumindest zeitweise von den eigenen Idolen abzuheben. Das kann durch ruhige Zwischenspiele mit Cello, sterile, fast schon an Industrial Metal erinnernde Sounds oder durch die cleanen Vocals von Aaron Shug, der Growler Josh Ruff immer mal wieder unterstützt, sein.
Das alles soll aber Fans des Genres definitiv nicht abhalten, denn die Amerikaner machen ihre Schache gut, liefern knackige Riffs, tighte Rhythmen und dynamisches Songwriting. Für ein Debüt ist das Teil auch anständig produziert und geht gut nach vorne. Wenn die Herren in Zukunft auch noch etwas mehr eigenen Ideen, die ja schon im Ansatz da sind, forcieren und echte Hits schreiben, dann könnten die Herren eventuell in die Bresche, die ja die drei genannten und aus verschiedenen Gründen nicht mehr aktiven Bands hinterließen, springen.
Tracklist „Ivory Tower“:
1. Across the Hills Of Emyn Muil
2. Holy War
3. Hardly Awake
4. Isolation
5. Under the Sun
6. Retribution
7. Withering Away
8. The Fallen
9. Ivory Tower
Gesamtspielzeit: 32:34
Band-Links:
