The Road To Nowhere Tour 2020: GOJIRA, CONJURER, URNE @ Arena Open Air, Wien (18.06.2023)

GOJIRA, CONJURER, URNE


Nicht viele Bands haben es geschafft, sich, trotz teils sperriger, progressiver Musik und tiefgreifenden Texten, aus dem „bekannteren“ Underground rauszuarbeiten. In den USA wären da MASTODON zu nennen, in Europa sind GOJIRA aus Frankreich ein Vertreter dieser Fraktion. Zwei Tage zuvor spielten sie vor 60 000 Leuten in Belgien auf einem der größten Festivals Europas, am lauen Sonntagabend darauf verschlug es die Franzmänner in die beschauliche Open Air Arena in Wien-Erdberg. Mit im Gepäck hatten sie Unterstützung aus England durch URNE und CONJURER.

Wer die Arena kennt, weiß, dass sie erst im Sommer bei den Open Airs ihren Namen wirklich verdient. So hat sich der Kessel im Laufe des Abends prall gefüllt und auch die Balkone waren vollgepackt. Zwei Neuerungen sind mir aufgefallen: Die grüne Wiese am Hang vor der Bühne, die eine ausgezeichnete Sicht ermöglicht, wurde mit Sand zugeschüttet; hat sich sicher jemand was dabei gedacht, denn nach so einem Konzert hat man das Zeug halt in Schuhen und fast allen anderen Bereichen.

Die Sonne senkte sich schön langsam gen Horizont als die Londoner URNE die Bühne enterten. Den Temperaturen entsprechend startetem Sänger und Basser Joe Nally mit einem Bierchen in der Hand ihr kurzes Set mit „Serpent & Spirit“. Die mir bis dahin unbekannte Band erinnerte mich anfangs sehr an BARONESS. Der erste Eindruck wich dann einer gehörigen Dosis proggigem Sludge gepaart mit einigen schnellen, thrashigen Passagen. Als Anheizer waren URNE top. „Well done, Lads!“

Setlist URNE:
Serpent & Spirit
Becoming the Ocean
The Palace of Devils & Wolves
A Tomb So Frail

Nach URNE waren CONJURER an der Reihe, die mittlerweile gut gefüllte Arena weiter auf Betriebstemperatur zu bringen. Das gelang auch, trotz der großteils eher sperrigen Songs, sehr gut und es wurde der erste Moshpit der Show angestartet. Auch hier muss ich zugeben, dass mir die Briten bis dahin kein Begriff waren und ich wurde mit dem sludgigen Metal von CONJURER auch den Rest des Sets nicht warm. Macht aber nichts, denn dem Publikum gefiels indes recht gut und die Stimmung war somit bereit für die Helden des Abends: GOJIRA.

Setlist CONJURER:
It Dwells
Rot
Scorn
Choke
Hollow
Suffer Alone
Retch
Hadal

Und die Franzosen von GOJIRA starteten fulminant mit „Ocean Planet“ und „Backbone“ in ihr Set. Makelloser Sound in Kombination mit einer echt beeindruckenden LED-Lichtshow ließ den nun randvollen Arena-Kessel überkochen. Die Duplantier-Brüder waren bester Laune und bei Mario muss man immer wieder sein Ausnahme-Drumming hervorheben. Blitze sausten über die LED Screens, dann goldener Glitterregen, schließlich dröhnte dann auch Walgesang aus den Boxen und man wusste, dass jetzt mit „Flying Whales“ ein weiteres Highlight vom großartigen „From Mars To Sirius“-Album dran war.

GOJIRA, CONJURER, URNE

Die Setlist war durch die Bank von starken Songs aus dem ganzen Backkatalog geprägt, da gab es keinen Durchhänger. „Another World“ sang das Publikum lauthals mit, begleitet vom farbenprächtigen Videoclip zum Song auf den Leinwänden. Nach dem Doppel von „Fortitude“ („The Chant“ und „Amazonia“), mit zwischenzeitlichem Konfetti-Schneegestöber (die, die das dann aus dem besagtem, neuen Sand fitzeln dürfen, sind nicht zu beneiden) ging es dann in die kurze Pause. Als Draufgabe servierten GOJIRA dem Publikum noch „Silvera” und „Vacuity“ und wurden danach unter tosendem Applaus verabschiedet, ehe sich die Menge in die laue Sommernacht aufmachte.
gojira wien
Setlist GOJIRA:
Ocean Planet
Backbone
Stranded
Flying Whales
The Cell
The Art Of Dying (+ Drum Solo)
Grind
Another World
Oroborus
Born For One Thing
L’enfant Sauvage
The Chant
Amazonia

Silvera
Vacuity

 


GOJIRA sind und bleiben eine packende Live-Band. Zusammen mit den Bedingungen (bestes Wetter, top Sound und unglaublich stimmige Lichtshow) an dem Abend in der Arena ergab sich ein wunderbarer Ausklang fürs Wochenende.

 


Band-Links:
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