Nachdem ITCHY 2020 ihr erstes deutschsprachiges Album rausgebracht haben, begibt sich das Trio aus Eislingen nun zurück zu ihren Wurzeln. Mit „Dive“ haben die drei wahrscheinlich mitunter ihre bisher härtesten Songs aufgenommen. Wen wundert’s, in letzter Zeit muss man sich ja leider wieder über viel aufregen. Umso mehr hört man die Ehrlichkeit in jedem einzelnen Song. Lasst uns reinhören.
Die Vocals und Single Notes starten gleich mit dem Refrain in das Album: „This Prision Light Keeping Me Up At Night“, bevor die fetten Distortion-Stero-Gittarren und der dröhnende Bass einsteigen. Die drei Jungs aus Eislingen legen los und hauen so richtig in die Instrumente. Die Snare von Max Zimmer knallt in der Strophe ordentlich durch und die Leadgitarre kommt mit einem harten Riff und viel Schwung immer schön in den Vordergrund. Der Refrain ist so eingängig, dass man ihn spätestes beim zweiten Durchgang gleich mitsingen kann. Ein bittersüßer melancholischer Start in das Album.
Mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus geht es weiter. Im zweiten Song nehmen Sibbi und die Band etwas Härte raus und bauen ein paar humorvolle Elemente ein, wie zu Beispiel eine absichtlich übertrieben mit AutoTune untermalte Stimme bei „Bang – Bang“.
Sarkastisch geht’s auch weiter mit „You„. ITCHY nehmen die Besserwisser, Influencer und Allesversteher aufs Korn und untermalen das ganze mit einem eingängigen Rhythmus und einem vollen Sound aus allen Richtungen.
Vorbei mit der Aufwärmphase, jetzt geht’s so richtig los mit hammermäßigen Pop Punk wie er gehört. „No One’s Listening“, „Hospital“ und „Lie“, sind der Meinung dieses Schreibers nach, die Schmuckstücke auf dem Album, US-Pop Punk Vibes kommen hoch. „No One’s Listening“ startet mit schnellen double Stroke-Single Notes auf der Gitarre und man kann spüren, wie ein Moshpit eröffnet werden will. Die Drums peitschen im Chorus ordentlich durch und ein „Hey! Hey! Hey!“ in der Bridge darf natürlich auch nicht fehlen.
„Hospital„ überzeugt durch eine schöne Chord-Prorgession und den Harmonien in den Vocals den ganzen Song hindurch. Man kommt nicht umher zu bemerken, dass ITCHY sich bei dieser Album-Produktion richtig ins Zeug gelegt haben. In der Bridge sind die Drum-Sticks im Vordergrund und die Vocals kommen mit Vollgas dazu – „Life Is Just A Price Tag, Death Is Cash Back“.
„Lie„, einfach nur ein Wahnsinns Main-Gitarren-Riff und sehr schöne Akkord-Arpeggios in den Strophen. Hammermäßige Harmonien auch hier wieder in den Vocals, sehr starker Refrain und irgendwie muss ich plötzlich an BILLY TALENT denken, das hören die Jungs wahrscheinlich nicht zum ersten Mal.
Was für ein Ritt, auf „Dive“ ist wirklich alles dabei. Harter Punk, Humor, starke Texte und abwechslungsreiche Rhythmen. Im Oktober geht das Trio auf Tour und macht am 20.10.2023 auch im Wiener Flex halt. Perfekte Location, ich freue mich jetzt schon, und vielleicht gibt es ja dann auch ein kurzes Interview.
Tracklist „Dive“:
1. Prison Light
2. Thought & Prayers
3. Burn The Whole Thing Down
4. You
5. Dive
6. No One’s Listening
7. I’m Alright
8. Hospital
9. Afterglow
10. Broke Forever
11. Lie
12. Come Join us
Gesamtspielzeit: 38:01
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