kalmah
KALMAH
Palo
(Melodic Death Metal)

 


Label: Ranka Kustannus
Format: (LP)

Release: 26.05.2023


Die selbsternannten finnischen Sumpf-Lords KALMAH mögen vielleicht in ihrer Heimat über die vielen Jahre (gegründet wurde die Melodic Death Metal Band bereits 1998) kleine Stars sein und auch ihre Alben werden seit jeher von der Kritik gefeiert, einen Bekanntheitsgrad wie die Kollegen CHILDREN OF BODOM, ENSIFERUM oder WINTERSUN erreichte man trotz harter Arbeit aber nie. So fliegen die Nordmänner, zumindest außerhalb ihrer Heimat, nach wie vor unter dem Radar und mit ihrem selbstgebastelten neuen werk „Kalmah“ so tief, dass ich dieses Werk fast überhört hätte.

Aber nicht mit mir, dachte ich mir und schon lief „Kalmah“ in Dauerschleife. Neu ist hier zwar nichts, doch die Jungs aus Oulu haben über die Zeit ihren Stil perfektioniert, immer ihren immer fetteren, aber nach wie vor aggressiven Sound optimiert und bieten somit eine Art Best-Of ihres Schaffens, aber auch ein bisschen mehr. Flotte Beats, melodieverliebte Riffs und gekonnte Growls dominieren. Doch schon im Opener „Haunted By Guilt“ überrascht das Riffing, das zeitweise amerikanisch, also nach KILLSWITCH ENGAGE tönt, ehe „Veil Of Sin“ sich mit coolen Synthies und hohem Tempo mit Blick in Richtung Power Metal als großer Live-Hit anbietet.

Aber das soll es noch lange nicht gewesen sein, was Hits und Kracher betrifft, denn mit dem thrashig-dynamischen „Scarred By Sadness“ legt man sogleich nicht minder fett nach, bevor man mit dem schwermütigen und von Akustik-Gitarre getragenen „No Words Sad Enough“ überrascht. Der Track versprüht düstere Lagerfeuer-Atmosphäre und beweist, dass die Ausnahmeband mehr als nur ballern kann. Und auch hier weiß der stimmstarke Frontmann Pekka Kokko, der neben Bruder Antti Koko als letztes Gründungsmitglied über ist mit einem Mix aus halbcleanen Vocals und Gothic-Growls.

Aber das LineUp ist abgesehen vom Keyboarder schon über zwei Dekaden stabil und das hört man diesem durchdachten und doch authentischen Werk auch zu jeder Sekunde an. Danach holpert es in „Serve The Untrue“ natürlich umso mehr und leichter Folk-Flair ist á la ENSIFERUM schwingt mit. Für Abwechslung sorgt noch das tonnenschwere „Home Sweet Hell“ und das verträumt startende „Red And Black“, das mit Melodien und furiosen Soli nicht geizt.

Zwischen diesen kleinen Meisterwerken poltert es wieder gekonnt irgendwo zwischen thrashigem Songwriting, nordisch-kühlen Keys und auch der eine oder andere BlastBeat darf nicht fehlen, ehe es mit „Drifting In A Dream“ zum Schluss nochmal schwermütig und rifflastig wird.

KALMAH liefern mit ihrem neunten Album ein abwechslungsreiches Werk, das Fans mühelos zufriedenstellen wird und mich nach wie vor erstaunen lässt, warum die Herren nicht schon lange auf allen Metal-Festivals Europas zocken. Aber was nicht ist, kann ja jetzt hoffentlich noch werden.

 


Tracklist „Palo“:
1. Haunted By Guilt
2. Veil Of Sin
3. Scarred By Sadness
4. No Words Sad Enough
5. Serve the Untrue
6. Home Sweet Hell
7. Tons Of Chaos
8. Red And Black
9. Taken Before Given
10. Drifting In A Dream
Gesamtspielzeit: 43:59

 


Band-Links:
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KALMAH - Kalmah
KALMAH – Kalmah
LineUp:
Pekka Kokko
Antti Kokko
Altti Veteläinen
Janne Kusmin
Veli-Matti Kananen
8.5
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