Die Verluste haben wir schnell weggesteckt

SERIOUS BLACK ist schon seit geraumer ZEit mehr als nur eine HOffnung am Power Metal Himmel. Die internationale Truppe rund um den deutschen Basser Mario Lochert und den österreichischen Gitarristen Dominik Sebastian hat so einiges zu Berichten und mit dem aktuellen Album „Vengeance Is Mine“ auch einiges zu verarbeiten. Wir sprachen mit Dominik über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Band.


Wer uns ans Bein pisst, der braucht sich nicht wundern, wenn es eine Retourkutsche gibt.Dominik Sebastian


Hi Dominik, schön dass du dir Zeit nimmst, das Ganze wird jetzt einfach spontan improvisiert, da ich nicht wusste, dass wir das heute schaffen, aber wir schaffen das!

Klar, denn Spontanität will gut überlegt sein. (Lacht)

Dann starten wir durch. Wie läuft die Tour bisher?

Viel kann ich noch nicht sagen, denn das wird die vierte Show heute. Aber der Tourauftakt war sehr gut. Pratteln war gleich eine der größten Bühnen auf dieser Tour und lief gleich wirklich bombe. Wir merken, wir wachsen immer mehr zusammen. Auch weil das ja die erste Tour mit unserem neuen Sänger Nikola Mijic. Wir kennen uns da ja auch persönlich noch nicht so gut. Außerdem spielen wir erstmals mit In-Ear-Monitoring, was für ein paar Bandmitglieder, auch dem Mario (Lochert – Bass), war das Neuland. Aber es hat Vorteile, denn wir können uns besser auf das Spielen und performen konzentrieren und müssen keine Angst haben, dass wir beim Wechsel der Bühnenseite eventuell keinen guten Monitor-Sound habe. Das war bei uns immer so ein Damokles-Schwert.

Ah, na dann kannst du ja jetzt auch wunderbar mitten im Publikum abrocken!?

Haha, ja so ungefähr, das könnte ich!

serious black interview

Wie du erwähnt hast, habt ihr einen neuen Sänger in euren Reihen und die Band hatte über die Jahre schon größere Namen wir Bob Katsionis, Roland Grapow oder Thomen Stauch als Verlust zu vermelden. Der Sänger ist aber trotzdem nochmal ein anderes Thema und Urban Breed war ja doch ein großes Aushängeschild. Wie ging es euch bei dem Wechsel?

Beim „Verlust“ sehr sehr gut. (lacht)
Also das haben wir sehr schnell weggesteckt. Und die Findung vom Nikola war schon eine eigene Geschichte. Wir haben ja nicht öffentlich gesucht, sondern über Kontakte eine mehr oder weniger freie Person zu finden. Und auch natürlich eine Person, die gut genug ist und auch keinen einfachen Abklatsch vom Urban darstellt. Also auch eine eigene Persönlichkeit mitbringt und uns auch auf das nächste Level hievt. Und das macht der Nikola mit Bravour. Wir merken, dass er jeden Abend noch besser wird. Ramy meinte in Bochum zu mir, er war fantastisch. Ich habe ihn ja nicht so laut am Ohr im Monitor, aber ich merke es auch, dass er sich noch weiter steigert.

Wir können auch super miteinander reden und geben uns konstruktive Kritik und versuchen gemeinsam das bestmögliche Ergebnis zu erreichen und das klappt auch auf menschlicher Ebene alles wunderbar.

Er ist ja noch parallel in anderen Bands aktiv, oder?

EDENS CURSE hat sich dann doch irgendwie zusammengerauft, was eigentlich so ausgehsehen hat, als ob die sich auflösten.

Ah ok, meinst du aber, dass der Einstieg bei SERIOUS BLACK trotzdem auch nochmal ein höheres Level ist?

Ich denke schon, dass für ihn persönlich das schon nochmal ein Sprung ist. Wie groß oder professionell seine anderen Bands bisher arbeiten, da weiß ich zu wenig Bescheid.

Also habt ihr einen menschlich passenden Sänger gesucht aber wohl auch einen, der sowohl neue Akzente setzen kann, als auch die Urban Songs gut rüberbringen wird. Auf dem neuen Album ist ja bereits mit „Senso Della Vita“ ein Song von ihm eingesungen, wo man meint, der wäre wirklich noch auf Urban zugeschnitten gewesen.

Ich bin überzeugt, er wird euch heute alle hier mühelos überzeugen können, dass die alten Songs live teils sogar wesentlich besser funktionieren als zuvor. In den ersten Jahren war da der Urban natürlich auch ein Top-Performer, aber wir hatten dann einfach das Gefühl, dass er nachlässt und nicht mehr so viel Bock auf das Ganze hatte.

Man hört ja leider immer wieder mal, dass extrem starke Sänger, manchmal wirklich schwierige Persönlichkeiten in Bands sein können…

Ja, da haben wir auch schon so einiges gehört. Aber das haben wir eh mit dem Album und den dazugehörigen Interviews breitgetreten. Es kann sich ja jeder sein eigenes Bild machen.

Wie habt ihr den Nikola dann eigentlich gefunden?

Ich bin mir jetzt selbst nicht ganz sicher, aber es war auf jeden Fall das Label mit im Spiel. Die dürften uns erzählt haben, dass sich EDENS CURSE eventuell auflösen und seine Stimme zu uns passen könnte. Ramy war auch schon mal mit denen auf Tour und kannte ihn schon etwas. Er meinte, ein ruhiger Typ, aber auf der Bühne super professionell und energisch.

Da bin ich schon gespannt! Also ihr habt die halbe Katze im Sack gekauft nehme ich an und euch erst zu den Aufnahmen getroffen?

Ja genau. Wir proben jetzt auch nicht viel. Jeder studiert seine Sachen zu Hause ein und unmittelbar vor einer Tour oder einem großen Event, treffen wir uns in München und zocken die Sachen gemeinsam durch. Wenn wir etwas ausprobieren oder Neues machen wollen, dann proben wir das ein paar Mal öfter, aber dann geht’s direkt auf die Bühne.

Also ist SERIOUS BLACK für euch alle jetzt das Hauptaugenmerk?

Ja, auf jeden Fall!

Mario hatte ja auch mit EMERGENCY GATE eine coole Band am Start, tut sich da noch was?

Ich glaube eher nicht, aber schade, die waren echt cool.

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Ja schade, die haben mir auch gut gefallen. Was tut sich bei dir sonst?

Ich konzentriere mich natürlich vorrangig auf SERIOUS BLACK aber auch bei JACOBS MOOR tut sich einiges. Da bin ich super auch im Songwriting, Interviews usw. involviert und das läuft grad alles super. (damals war Dominik auch noch bei EDENBRIDGE, die er aber mittlerweile verlassen hat)

Ihr habt ja trotz der viele LineUp-Änderungen eine recht hohe Schlagzahl und fast jedes Jahr ein neues Album veröffentlicht… ist das nicht etwas anstrengend?

Jetzt haben wir uns etwas mehr Zeit lassen können, aber bei den ersten Alben ging alles immer recht flott und ich kann mich ehrlich gesagt, teilweise nicht mehr an die Entstehung mancher Songs erinnern. Da hatte ich ja auch noch einen Full-Time Job und konnte noch gar nicht so viel an der Entstehung teilhaben und hatte dann ein Album in den Händen mit dem ich eigentlich nicht so richtig was am Hut hatte bis auf ein paar Soli oder kleinere Kompositionen. Eigentlich erst seit dem vierten Album „Suite 226“ und eben jetzt auch „Vengeance Is Mine“ war ich erst so richtig involviert in den ganzen Prozess.

Kurz zum Album. Wie ist der Titel entstanden und gab es da auch eine Art Konzept?

Das Album besteht aus mehreren kleinen Konzepten. Das Grundkonzept handelt aber von privaten Erlebnissen von Mario Lochert, unserem Bassisten. Der hatte eine spontane und ungemütliche Trennung kurz zuvor erleben müssen und verarbeitet das auch sehr viel. Andere Parts handeln von verschiedenen Leuten im Musik-Business. Auch eine gute Inspirationsquelle für mich, denn ich habe die meisten Texte geschrieben, handeln eben von unserem letzten Sänger. Die Grundaussage sollte sein: „Wer uns ans Bein pisst, der braucht sich nicht wundern, wenn es eine Retourkutsche gibt.“

Konnte Nikola sich noch irgendwie einbringen?

Er hat bereits die Texte und Gesangsmelodien vorgesetzt bekommen. Er hatte noch ein paar Möglichkeiten die Feinheiten auszuarbeiten, aber eigentlich war alles vorab fertig. Er hat das dann in München im Studio eingesungen. Wir haben ihm dann schon viele Vorgaben geben und halt gesagt, wo wir etwas mal emotionaler, mal ruhiger oder auch mal aggressiver haben wollten. Mein Wunsch wäre schon gewesen, einen Sänger zu finden, der da alles, also auch die Texte, schon selbst parat hat.

Vielleicht ja dann beim nächsten Album?

Das müssen wir uns dann ansehen, wie es ihm dabei geht. Für mich war es ja auch Neuland und habe jetzt erst rausgefunden, dass ich auch mit Texten ganz gut umgehen kann. Uns hat ja auch Henning Basse (Ex-FIREWIND, METALIUM) bei den Gesangsmelodien geholfen.

Was steht dann für 2023 an?

Hoffentlich Festivals, Festivals, Festivals. Und natürlich die Arbeit am neuen Album. Das soll wieder recht schnell passieren. Also Ende 2023 oder Anfang 2024 soll das dann hoffentlich erscheinen, dass wir dann 2024 wieder eine Headliner-Tour machen können.

Dann danke ich dir für deine Zeit und das gemütliche Interview. Magst du noch etwas loswerden?

Ich finde es nur generell wicht, nicht nur für unserer Tourneen, kauft Vorverkaufstickets! Die Veranstalter bekommen oft schnell kalte Füße und sagen Konzerte ab. Ob das jetzt Eigenverschulden, zu wenig Werbung oder was auch immer, aber wenn zu wenig Vorverkauf passiert, ist das ein Problem. Auch wesentlich größere Bands musste aus diesen Gründen Tourneen absagen.

Und noch in einem Satz oder zwei, was kann man von einer SERIOUS BLACK Show erwarten?

Ich hoffe mal, dass wir unseren Trend nach oben mit jeder Show weiterführen können, so auch heute und einfach eine geile Show liefern bei der jeder gute Zeit hat.

 

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Band-Links:

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Band-Biografie (Quelle Wikipedia)
SERIOUS BLACK ist eine im Januar 2014 gegründete internationale Power-Metal-Band. Ihre Mitglieder sind daneben oder waren vorher bereits in anderen Bands erfolgreich. Der Bandname ist abgeleitet vom Namen des Magiers Sirius Black aus der Buchreihe Harry Potter. Um keine Markenrechte zu verletzen, wurde die Schreibweise abgeändert. Serious Black ist eine im Januar 2014 gegründete internationale Power-Metal-Band. Ihre Mitglieder sind daneben oder waren vorher bereits in anderen Bands erfolgreich. Der Bandname ist abgeleitet vom Namen des Magiers Sirius Black aus der Buchreihe Harry Potter. Um keine Markenrechte zu verletzen, wurde die Schreibweise abgeändert.   Mehr auf: Wikipedia
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