Here For None
(Melodic Death Metal)
Label: Reaper Entertainment
Format: (LP)
Release: 18.08.2023
Gefühlt ging alles bei Ex-CHILDREN OF BODOM Keyboarder Janne Wirman WARMEN jetzt schnell. Erst kürzlich veröffentlichte man das 2014er Album „First Of The Five Elements“, das noch verschiedene Gastsänger – darunter auch Alexi Laiho – beherbergte neu. Dann stellte man mit niemand geringerem als Petri Lindroos (ENSIFERUM, Ex-NORHTER) den ersten fixen Sänger in der mittlerweile 23-jährigen Bandgeschichte vor und da ist es schon, das Comeback Album „Here For None“.
Auch wenn Janne nach dem Split von COB nicht Teil der kurzlebigen BODOM AFTER MIDNIGHT rund um Alexi war, so überrascht es nach seinen mehr als zwanzig Jahren Zusammenarbeit mit dem 2020 verstorbenen Sänger und Gitarristen nicht, dass WARMEN nun in die Bresche springen möchten. Mit Petri hat man aber auch den perfekten Mann dazu.
Die kühlen Keyboards beim Titeltrack sin unverkennbar die Handschrift von Janne, die Riffs von Bruder Antti Wirman (EXLIBRIS) und die düstere Atmosphäre lassen schon einiges erahnen, als dann das Lead einsetzt und Lindroos zu brüllen anfängt, meint man hier wirklich einen Song aus der „Hatecrew Deathroll“ Session vor sich zu haben. Aber keine Sorge, der Track ist der Killer und alles andere als eine B-Seite. Da bekommt man bei den mehrstimmigen Parts sofort Lust mitzubrüllen und auch absolut Lust auf mehr! „The Driving Force“ kommt dann etwas sperriger und thrashiger daher, überrascht mit fetten BlastBeats von Seppo Tarvainen (CHURCH OF THE DEAD) geht aber auch gut runter und wird im Refrain dann wieder kurz eingängig. In „A World Of Pain“ gibt es zum Titel passend dezenten SLAYER-Flair und heftiges Drum-Gerumpel, alles aber bestens und fett produziert.
Der Power Metal der vergangenen Tage ist fast komplett verschwunden, sehr viel klingt nach CHILDREN OF BODOM, egal ob die Keyboard-Melodien, so manch Riff oder die fulminanten Soli, egal ob auf Gitarre oder eben von Janne, und doch schaffen es WARMEN ihren ganz eigenen Stempel aufzudrücken. So sind die Songs härter, kompakter und fokussierter denn je, versprechen aber durch viele Details und Spielwitz so einiges zu Entdecken. Das überrascht dahingehend, da Janne eigentlich mehr in Richtung fröhlicherer Synthe-Wave Mucke gehen wollte, doch durch den Verlust von Alexi und COB, änderte er seine Richtung und das hat sich ausgezahlt!
Etwas progiger wird es dann mit „Too Much, Too Late“, „Night Terrors“ spielt viel mit Groove und „Hell On Four Wheels“ bietet nochmal richtig fettes Geballer, während andere Tracks mit hymnischen Refrains, eingängigen Melodien und mitbrüllkompatiblen Refrains für Ausgleich und Abwechslung sorgen. Obendrein sorgt das „Dancing With Tears In My Eyes“ Cover nicht nur für einen Schmunzler, sondern macht am Ende des Albums nochmal tierisch Spaß.
Hätten sich CHILDREN OF BODOM einst 2019 nicht aufgelöst, könnte „Here For None“ zu einem großen Teil ein Album der legendären Finnen sein. Das kann man mögen oder auch nicht. Fakt ist aber, dass dieses Werk eine echte Überraschung und ein gewaltiges Highlight auf dem Sektor ist und durch die Abwesenheit von COB, SKYFIRE und NORTHER definitiv seine Daseinsberechtigung hat.
Tracklist „Here For None“:
1. Warmen Are Here For None
2. The Driving Force
3. A World Of Pain
4. Too Much, Too Late
5. Night Terrors
6. Hell On Four Wheels
7. The End Of The Line
8. Death’s On Its Way
9. The Cold Unknown
10. Dancing With Tears In My Eyes (ULTRAVOX)
Gesamtspielzeit: 33:18
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