You’re Hellcome
(Deathcore | Trancecore)
Label: Eastheaven Records
Format: (LP)
Release: 22.09.2023
Daniel Haniß wird jetzt auch begeisterten Core-Fans aller Art womöglich nur wenig bis gar nichts sagen, dabei handelt es sich hier um den ELECTRIC CALLBOY Gitarristen und Mitbegründer, der halt hinter Nico und Kevin – und vl. auch Dschungelcamp-Drummer David Friedrich – etwas im Schatten sein Dasein fristet. Aber das ist jetzt vorbei, denn mit SAMURAI PIZZA CATS schickt er sich mit seinen neuen Mitstreitern und diversen Gastsängern an, die Metalcore-Welt ein weiteres Mal zu erobern.
Die Truppe ist spätestens seit der grandiosen Vorab-Single „Pizza Homicide“ samt nicht minder unterhaltsamen Video inklusive Gastbeitrag von EC-Nico Sallach mehr als nur ein Geheimtipp auf Spotify und Youtube. Aber auch mit weiteren Songs machte man auf sich aufmerksam und verkündete bereits vor Release des nun vorliegenden Debüts „You’re Hellcome“ eine Tour als Supporter von ANNISOKAY und sogar eine Double-Headliner Tour im kommenden Jahr mit THE BUTCHER SISTERS (TBS) angekündigt. Das nenn ich mal einen Traumstart.
Aber was kann das Debüt der Spaß-Death-Metal-Rap-Trancecore Truppe mit dem abgefahrenen Namen, der übrigens vom kurzlebigen Japno-Anime der frühen 90er inspiriert ist? Das Album hat es auf jeden Fall insich, bietet in der guten halben Stunde eine Menge Spaß, Action, Hitkandidaten und Ohrwürmer und zudem auch einen ganz eigenen, schwer vergleichbaren Sound. Klar, in Sachen Humor und Synthies, sind schon Querverweise zu den Callboys zu sehen, aber Haniß und seine Jungs bemühen sich gekonnt darum, einen eigenen Charme und Sound zu kreieren und das gelingt ihnen auch. Wütende Drum-Attacken, Stakkato-Parts und heftige Shouts von Sebastian Fischer, der mit Drummer Stefan Buchwald bereits bei FALL OF GAIA Erfahrung sammeln konnte, treffen auch hymnische Refrains, die immer wieder zum Mitsingen einladen, oft düstere, flächig- bis atmosphärische Synthies und einprägsame Melodien.
Neben dem genannten Überhit sticht da auch gleich der Opener „The Wolf In Me“ heraus. Bedrohlich schleppend kommt der aus den Boxen, erzeugt dichte Atmo und explodiert in hymnischem Refrain. Danach schraubt „Outcast“ den elektronischen Teil weiter in den Vordergrund und „Last Player“ ist als wütendes Deathcore-Geschoss ganz passend dem legendären Doomslayer gewidmet. Auch wenn die härteren Parts richtig fetzen und gut produziert sind, ähneln sich diese oftmals, dagegenwirken können die SPC dennoch gerade mit den unterschiedlichen cleanen Parts. Da wollte man nichts dem Zufall überlassen und lud auch FUTURE PALACE Fronterin Maria Lessig für die modernere „Freakshow“ ein, lässt FIT FOR A KINGs Almah Alizadeh beim flotten Titeltrack mitbrüllen und überrascht mit einem Gastauftritt von Deutsch-Rapperin und Berlin – Tag & Nacht Darstellerin Nina Chartier beim wütenden „Alpha“.
Eingängig kann man aber wie erwähnt auch ganz gut und so gibt es bei „Have A G.O.O.D. Day“ ein paar fast kitschige Vocals im Refrain, „Kill It“ lädt beim Sing-A-Long ein und mit „Fake“ wird es nochmal richtig hymnisch. Dennoch werden auch hier immer wieder die Deathcore-Trademarks gezündet.
Den erhofften Überhit liefern die SAMURAI PIZZA CATS mit „You’re Hellcome“ zwar nicht, doch für ein Debüt ist das Teil mehr als anständig und schafft es mit verschiedensten Ideen, Spielereien und zahlreichen Einflüssen im überfluteten Deathcore-Sektor doch ein Alleinstellungsmerkmal zu erlangen.
Tracklist „You’re Hellcome“:
1.The Wolf In Me
2. Outcast
3. Last Player
4. Pizza Homicide (feat. Nico Sallach of Electric Callboy)
5. Kill It
6. Have A G.O.O.D. Day! (feat. Emmy Mack)
7. Burn
8. Fake
9. Falling Down
10. Alpha (feat. Mrs. Nina Chartier)
11. Freakshow (feat. Maria Lessing)
12. Welcome To The Fightclub (feat. Fabio Schäfer)
13. You’re Hellcome (feat. Alma Alizadeh)
Gesamtspielzeit: 36:20
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