Wir sind im Dritten Bezirk in Wien, es ist Sonntag der 21.Mai und die Sonne scheint. Zeit für uns, in den Viper Room zu gehen, zwei Stockwerke abwärts in den Keller. Vor der Location treffen wir schon die ersten Fans der Band THE GREAT MACHINE, die wir gleich Backstage zum Interview begrüßten. Die Stoner Rocker legten an diesem Abend eine ebenso spannende Show ab, wie es ihr aktuelles Album „Funrider“ versprach. Also genügend Gesrprächsstoff für ein launiges Interview mit den Herren.
Hallo Leute, danke dass ihr euch die Zeit nehmt um mit uns sprechen!
Aviran: Ist uns ein Vergnügen.
Ihr kommt den weiten Weg aus Israel, wie läuft die Tour bis jetzt, was war euer letzter Stopp?
Aviran: Wir waren am Dessertfest, es war geil, “we nailed it”. Es war eine gute Show für uns, wir waren auf einer kleineren Stage, und wir haben so eine großartige Show gar nicht erwartet. Aber es war die beste Zeit überhaupt. Wir haben nun noch sechs oder sieben weitere Shows vor uns.
Nice, was ist die nächste Station für euch?
Aviran : Dortmund.
Lasst uns ein bisschen über euer Song Writing sprechen, erzählt mal wie das bei euch abläuft. Wer bringt die Ideen?
Aviran: Normalerweise kommt jemand mit einem Riff oder einer Melodie.
Omer: Wir haben eigentlich kein Muster nach dem wir Songs schreiben. Manchmal kommt der Riff zuerst, manchmal kommen die Lyrics zuerst, und dann wird es manchmal ein Song. Manchmal bleibt es nur der eine Part und wir kombinieren das mit etwas Älteren von uns und es wird erst später zu einem Song.
Ich denke „Funrider“ ist das erste Album für uns, das wirklich geschrieben wurde. Wir waren viel im Studio. Es ist kein Boom Boom Live Album, es hat Höhen und Tiefen. Für uns war es irgendwie schwierig im Studio, ohne das direkte Feedback vom Publikum für mich als Performer. So wie es am Dessert Fest war, das Publikum war großartig und deshalb waren wir gut drauf. „Funrider“ war eine Herausforderung und sind wir fun riding 🙂
Cool. Also was ich von euch höre, ihr liebt es live zu spielen.
Aviran: Yeah, das ist es was wir tun. Wir sind mit dieser Zeremonie verbunden. Und das Album ist etwas anderes. Wir haben vor 23 Jahren begonnen miteinander in unseren Schlafzimmern zu spielen, wir zwei.
Ihr seid Brüder?
Aviran: Ja, ich war 12, er war Omer war 16 und wir wollten unbedingt rauf auf die Bühne und Songs spielen. Seitdem sind wir mit dieser Energie verbunden und wir wollen diese Energie immer steigern und deshalb ist live Musik das allerwichtigste für uns als Band, als Künstler.
Omer: Wir kommen nicht nur und spielen das Album. Wenn du das willst, musst auf Spotify oder wo auch immer hören. Wenn du zur Show kommst, das ist es was ich fühle, da gibt es den Song, aber dann kommt die Energie der Nacht und es ändert sich das Tempo und die Atmosphäre und die “Wildness”, es wird sich zeigen was es wird. Es ist lebendig. Es gibt kein “so muss der Song klingen”, für mich als Musiker. Ich weiß was es sein muss, aber ich will frei innerhalb des Songs sein. Die Struktur bleibt dieselbe, aber das Gefühl ist ein anderes. Deswegen lieben wir es live zu spielen. Ich schreibe auch keine Solos, ich spiele einfach herum. Und das ist der Kern worum es bei GREAT MACHINE geht.
Das heißt, wir hören heute ein paar Jams von euch?
Omer: Yeah, es wird anders, aber es ist wie Aviran gesagt hat. Es ist eine Zeremonie. Es ist eine gute Zeremonie, wenn alle Leute im Publikum voll mit dabei sind ”when the magic happens the magic happens”, für uns und für das Publikum.
Ihr habt erwähnt, ihr seid Brüder, seid zusammen aufgewachsen. Was waren eure größten musikalischen Einflüsse?
Omer: Für mich war es israelische Musik, die ich mochte. Und das erste Mal, dass ich eine Gitarre in die Hand nehmen wollte, war, als ich zum ersten Mal Kurt Cubain gehört habe – mit Abstand. Aber dann hat sich viel schnell entwickelt. Was meine Welt dann erschüttert hat, war aber mehr seine live Performances auf der Bühne als die eigentliche Musik. Ich denke er hat sich selbst auf der Bühne befreit. Es ist als wäre er in Trace von Rock Musik. Aber dann kam viel mehr, LED Zeppelin, danach wollte ich Gitarre spielen.
Wie sieht’s bei dir aus Aviran ?
Michael (betritt gerade den Raum): Glaub ihnen kein Wort, das verrückte Typen haha
Ahaha, sie machen einen sehr professionellen Eindruck
Aviran: Ich weiß nicht was mein Einfluss war…meine Mutter. Sie hat immer laute gespielt, solange ich mich erinnern kann.
Hi Michael, stell dich mal kurz vor.
Michael: Hi, ich bin Michael und spiele Schlagzeug.
Dann geh die nächste Frage gleich an dich, Michael. Welcher Song von eurem Album Funrider gefällt dir am besten und welchen spielst du am liebsten Live?
Michael: Schwere Frage. Ich bin schlecht darin Fragen zu beantworten, was ich meistens mag…gar nichts. Das is die Falsche Frage, es ändert sich jeden Tag. Ich könnte nie eine Lieblingsfarbe oder Lieblingsessen auswählen.
Omer: Wir sind alle Funrider, wir alle haben Spaß, und du hast einen Job mit diesem Interview, du bist hier mit uns, und wir können dir unsere Geschichte erzählen. Und das macht Spaß, das ist gute Energie und das habe ich auch am Desert-Fest gesehen.
Ich kann sehen, ihr lebt eure Musik und liebt es als Band unterwegs zu sein. Die nächste Frage ist vielleicht schwierig, ihr müsst sie auch nicht beantworten. Hat eure Musik auch eine politische Seite?
Aviran: Nein, gar nicht. Wir haben genug eigene dunkle Geheimnisse.
Omer: Wir kümmern uns nicht um Politik.
Aviran: Ich würde nicht sagen, dass es mich nicht interessiert, aber ich habe einfach kein Vertrauen. Ich denke nicht, dass es auch nur ein Fünkchen Aufrichtigkeit in der Politik gibt. Wenn ich darüber nachdenke, macht es mich traurig, das ist wie ein schwarzes Loch, dass hin reinzieht.Politik ist ein dunkles System.
Omer: Ja, und der Einfluss den die Politik hat existiert so oder so, ob wir es nun in unserer Musik verarbeiten oder nicht. Wir leben alle darin. Und wenn man sich noch mehr darauf fokussiert und du mehr von seinem Fokus auf Politik verwendet, das macht keinen Sinn für mich. Es geht auch nicht um “Fuck the System”
Aviran: Doch, “Fuck the System” haha!
Omer: Haha, ja schon, aber “fuck the System nice”.
Kurze Frage zu eurem Artwork. Bei Funrider habt ihr einen anderen Stil eingeschlagen, was könnt ihr uns dazu sagen?
Aviran: Wir mögen Comics und wir wollten uns dieses Mal in einem greifbaren visuellen Bild ausdrücken. Unser Designer gehört eigentlich auch zur Band. Er war von Anfang an dabei. Er und Michael haben auch eine Cinimatic-Touch.
Michael: Wenn du dir unsere Artworks anschaust, wirst du sehen, dass alle anders sind.
Omer: Es ist wie mit den Songs, es ändert sich ständig.
Letzte Frage, was folgt nach der Tour durch Europa?
Omer: Wir machen die Tour jetzt fertig, dann geht’s ab nach Hause zu unseren Familien und Kindern, und wir gehen im Sommer nochmal auf Tour. Dann spielen wir in Italien und in der Schweiz.
Noch etwas, was ihr unseren Lesern mitgeben möchtet?
Aviran: Wenn ihr Down seid und dieses Interview für euch langweilig war, ruft eure Mutter an, sagt ihr, dass ihr sie liebt für alles, was sie für euch getan hat. Und wenn ihr traurig seid, macht euch eine gute Pasta.
Darauf trinke ich. Danke für das Interview!
Band-Links: