dymytry five angry men
DYMYTRY
Five Angry Men
(Psy-Core Metal)

 


Label: AFM Records
Format: (LP)

Release: 26.01.2024


Bereits im Oktober wurde bekannt gegeben, dass der tschechische Sänger Protheus nun endgültig die Band DYMYTRY verlassen wird. Zu diesem Anlass wurde im November in der O2 Arena in Prag ein letztes bombastisches Konzert gegeben. Bereits das letzte Album „Revolter“ wurde neben der tschechischsprachigen Version auch auf Englisch unter „Revolt“ mit dem aus Deutschland stammenden Sänger Alen „A.L.“ Ljubic veröffentlicht, nun folgt mit „Five Angry Men“ der Nachfolger.

Mit leicht melodischen Klängen, die eher schon in Richtung Power Metal gehen eröffnet der Track „Enemy List“ das neue Album. Im Vergleich zu ihren Ursprüngen hat sich das neueste Werk schon sehr entfernt und klingt softer, nur beim Refrain gibt man etwas mehr Power. Beim nachfolgenden „Everything Is Black“ geht es dafür noch etwas härter zu und auch der Psy-Core, für den DYMYTRY bekannt sind, fließt in den Track ein. Der Kern des sozialkritischen Albums der fünf wütenden Männer dreht sich um die Zerstörung der Erde durch Menschenhand und dies spiegelt sich auch in den nachfolgenden Songs wieder.  So wird auch beim Track „Wake Me Up (Before We Die)” das Ende der Menschheit zelebriert und man hat hier tatsächlich auch das Gefühl das es sich um einen Partytrack handelt.

Ein theatralischer Song wird mit „Legends Never Die“ angespielt, der in den Gesangspassagen eher ruhiger anmutet und mit einem mitreißenden Refrain aufwartet. Generell könnte man sich jedoch mehr der alt gewohnten Brutalität wünschen, da das Album schon sehr seicht kommerziell daher kommt. Auch die „Three Steps To Hell” werden trotz einiger musikalischer Bemühungen nicht aggressiver und beim Track „In Death We Trust“ versucht man zwar die bedrückende Atmosphäre durch die Entwicklung der Atombombe einzufangen, aber das musikalische Wehklagen geht nur kurzfristig in eine brutalere Richtung.

Der Song „Dead Living Dead“ punktet mit einem schlagkräftigen Refrain und wird mit Sicherheit ein fixer Bestandteil auf jedem Konzert werden. Im Anschluss folgt mit „1939“ ein kurzer Verweis auf den Beginn des zweiten Weltkrieges und dass wir darüber nachdenken sollten, dass sich die Ereignisse nicht wiederholen. Mit mystischen Klängen startet „The Revenant“, das zwischen soften Melodien und epischen Klängen wechselt. Am Ende des Albums gibt es dann noch den Titeltrack „Five Angry Men“ auf die Ohren, der mit Rap Passagen aufwartet und zumindest musikalisch tatsächlich einen Höhepunkt darstellt. Vielleicht sollten DYMYTRY in Zukunft eher an diesen Track anknüpfen, der im Vergleich zum restlich Album etwas mehr zu bieten hat.

Wer den Vorgänger „Revolt“ mochte wird auch mit diesem Album seine Freude haben, man sollte die zwei neusten Werke aber keinesfalls mit den alten Tracks vergleichen. Waren DYMYTRY einmal eine einzigartige unvergleichbare Band, sind sie heute ein nettes Zwischenspiel für den Abend. Generell muss man sagen, dass das neue Album mitunter auch auf eine jüngere Generation abzielt, die sich gerade am Musikrevival der 2000er erfreut und somit auch von „Five Angry Men“ gut angesprochen wird. Wer interessiert ist, am 09.03.2024 spielen DYMYTRY im Backstage Club in München.

 


Tracklist „Five Angry Men“:
Enemy List
Everything Is Black
Wake Me Up (Before We Die)
Legends Never Die
Three Steps To Hell
In Death We Trust
Dead Living Dead
1939
The Revenant
Five Angry Men
Gesamtspielzeit: 40:44

 


Band-Links:
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DYMYTRY - Five Angry Men
DYMYTRY – Five Angry Men
LineUp:
Alen „A.L.“ Ljubic (Vocals)
Jiri „DYMO“ Urban (Guitar)
Jan „GORGY“ Gorgel (Guitar)
Artur „R2R“ Mikhaylov (Bass)
Milos „MILDOR“ Meier (Drums)
6.5
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