Hell, Fire & Damnation
(Heavy Metal)
Label: Warner Music (Silver Lining)
Format: (LP)
Release: 19.01.2024
45 und 73 sind in diesem Jahr wohl zwei Zahlen, die Sänger und Gründer Biff Byford etwas mehr bedeuten werden. 45 Jahre ist seine Band SAXON (eigentlich wurde sie schon 1976 gegründet, hieß aber bis 1979 noch SON OF A BITCH) schon aktiv und am 15. Jänner wurde Biff 73 Jahre alt. Auch die 24 wird für ihn und der Band im Jahr 2024 eine Rolle spielen, denn vier Tage nach seinem Geburtstag wurde das 24. Studioalbum „Hell, Fire And Damnation“ veröffentlicht. Nach dem eher schwachen „Carpe Diem“ und dem Cover Album „More Inspiration“, das viel brachte, aber keine wirkliche Inspiration, war ich gespannt was die Mannen aus Yorkshire dieses Mal aufzuwarten haben.
Ich kann sagen, dass ich nach dem Intro „The Prophecy“ – eingesprochen vom englischen Schauspieler Brian Blessed – und vom folgenden Opener und gleichzeitigen Titeltrack, mehr als angenehm überrascht war. Die harten Gitarren, die Power und die Stimme Biffs haben mich nach wenigen Takten eingefangen und für den Rest des Albums nicht mehr losgelassen. Was da auf den Hörer und seine Lauscher hereinbricht, hat man von dieser Band seit 2007 und ihrem „The Inner Sanctum“ Album nicht mehr gehört. Das Album ist ein Füllhorn an geilen, powervollen Riffs (Urgestein Paul Quinn hat die Gitarre an Brian Tatler von DIAMOND HEAD witergegeben), eingängigen Refrains und Mitgröhl-Passagen für zukünftige Live-Performances.
Textlich machen SAXON wieder einen Streifzug durch die Menschheitsgeschichte und so macht man Bekanntschaft mit Marie-Antoinette und ihrem Abtrennungsgerät („Madame Guillotine“), schaut bei der Schlacht um Hastings bei „1066“ zu und mit “Witches Of Salem“ (schwächste Song des Albums, meiner Meinung nach) den erklärten Feinden der Inquisition über die Schulter. Bei „There´s Something In Roswell“ gibt’s auch noch ein bisschen Verschwörungstheorie (oder auch nicht – wer weiß?) in musikalischer Form sowie einen Kurzbesuch mit Marco Polo am Hofe des Kubla Kahn. Speziell beim ersteren kommt Biffs Stimme mit dem Schrei am Ende besonders zur Geltung. Die 73 hört man den Mann kein einziges Mal an. Kraftvoll und dynamisch, mehr kann man dazu nicht sagen. Bleibt nur zu hoffen, dass er auch außerhalb des Studios seinen Mann steht und die Band siegreich in der Live-Schlacht anführt.
„Hell, Fire And Damnation“ kann auf ganzer Linie überzeugen und beweist das es SAXON immer noch draufhaben und zu Recht eine Legende des NWOBHM sind.
Tracklist „Hell, Fire & Damnation“:
1. The Prophecy
2. Hell, Fire And Damnation
3. Madame Guillotine
4. Fire And Steel
5. There’s Something In Roswell
6. Kubla Khan And The Merchant Of Venice
7. Pirates Of The Airwaves
8. 1066
9. Witches Of Salem
10. Super Charger
Gesamtspielzeit: 42:24