„Stand United“ ist schon mal ein passender Titel für das mittlerweile zehnte Album der Melodic Power Metal Sensation FIREWIND, und dieses Mal konnte Gitarrenmaestro Gus G. seine Truppe zusammenhalten. Und das, obwohl der Abstand zwischen zwei Alben noch nie so groß war. Gut vier Jahre sind nämlich seit dem selbstbetitelten Album, das den Einstand von Herbie Langhans als neuen Sänger feierte, vergangen. Das LineUp wird weiterhin durch den langjährigen Bassisten Petros Christos sowie Drummer Jo Nunez komplettiert.
Aber wer Gus kennt, weiß, dass er stets alles bestens im Griff hat und FIREWIND auch mit ihrem nun schon sechsten Sänger absolut nach FIREWIND klingen. Herbie leistet dabei wieder astreine Arbeit und drückt der Truppe, wie schon am genannten Vorgänger weiterhin seinen eigenen Stempel auf. Mit rauer, kraftvoller Stimme führt er durch das vorrangig, virtuose verspielte und vor allem Gitarren-getrieben Meisterwerk. Obwohl Gus hier wieder alles aus der Gitarre würgt, was möglich ist, oder oftmals sogar unmöglich erscheint, wirkt das Ganze nach wie vor nie anstrengend und geht verdammt gut ins Ohr.
Ob jetzt der erste Hitkandidat „Salvation Day“, mit treibenden Rhythmen, mitsingkompatiblem Refrain und typischen Trademarks, der flotte Titeltrack, der in der Gitarrenarbeit an STRATOVARIUS‘ Klassiker „Find Your Own Voice“ erinnert oder der neue Instant-Hit „Come Undone“, FREWIND liefern wieder gewaltig ab. Gerade letzter Track bohrt sich auch ohne Bob Katsionis dank starken Keys, drückendem Rhythmus und einem energischen Herbie sofort ins Ohr und behandelt auch noch das ernste und wichtige Thema Krieg.
Mag sein, dass der Stampfer „The Power Lies Within“ und das etwas zu sehr dahinplätschernde AOR-Stück „Chains“ nicht ganz mithalten können, dafür sorgen diese aber zusätzlich für Abwechslung und mit so manch Überraschung, ist das aber auch schnell vergessen. So gefällt die HAMMERFALL-artige Hymne „Fallen Angel“ ebenso wie das eindringliche und live-taugliche „Destinty Is Calling“ und mit dem grandiosen „Talking In Your Sleep“ hat man wieder ein überraschendes Cover ausgesucht, dieses Mal von der 80er Sensation THE ROMANTICS Auch die Quotenballade „Days Of Grace“ und das raue „Land Of Chaos“ sind Volltreffer und runden das Bild gekonnt ab.
Jedes Mal, wenn man denkt, FIREWIND wären an ihrem Zenit angekommen oder man bei einem weiteren Besetzungswechsel Angst hat, dass etwas verloren gegangen sein könnte, beweist der Gus G. wieder das Gegenteil und so auch mühelos mit „Come Undone“, das sich weit oben in der Discografie griechischen, bzw. immer schon recht internationalen Band, einreiht. Fans greifen blind zu, der Rest aber eigentlich auch!
Tracklist „Stand United“:
1. Salvation Day
2. Stand United
3. Destiny Is Calling
4. The Power Lies Within
5. Come Undone
6. Fallen Angel
7. Chains
8. Land Of Chaos
9. Talking In Your Sleep (THE ROMANTICS)
10. Days Of Grace
Gesamtspielzeit: 43:13