sonata arctica clear cold beyond
SONATA ARCTICA
Clear Cold Beyond
(Power Metal | Progressive Metal)

 


Label: Atomic Fire Records
Format: (LP)

Release: 08.03.2024


Ehrlich gesagt, hab ich die letzten Studioalben von SONATA ARCTICA nicht mehr wirklich verfolgt, da sie mir teilweise zu seicht und/oder zu experimentell daherkamen und die beiden „Acoustic Adventures“ Alben waren für mich eigentlich nur todlangweilig. Darum sah ich auch ihrem Liveauftritt auf der Full Metal Cruise mit gemischten Gefühlen entgegen. Ich wurde aber positiv überrascht durch die Spielfreude, die die Finnen mit an Bord brachten. So positiv, dass ich mir dachte, ich hör mir das neue Album dann doch wieder an.

Und diese Entscheidung wurde mehr als belohnt. SONATA ARCTICA: „gehen mit „Clear Cold Beyond“ zu ihren Power Metal Wurzeln zurück“, tönte es vom Label her und der Opener „First In Line“ zementiert diese Aussage in Beton. Hier schnalzen einem die Synthesizerklänge und Doublebass-attacken so dermaßen um die Ohren, wie wir es schon lange nicht mehr von der Band gehört haben. Auch das folgende „California“ besticht nicht nur mit einem Kinderchor im Mittelteil, sondern läuft konform mit der ersten Nummer. Keyboards, flotte Gitarren und ein Wohlfühlrefrain bestimmen den Sound dieser Nummer.

Das etwas langsamer beginnende „Shah Mat“ kommt aber auch nach einführenden Chören ordentlich in Fahrt, hört etwas abrupt auf, geht aber eigentlich in den nächsten Song „Dark Empath“ über, der laut Kakko eine Fortsetzung des Songs „Don´t Say A Word“ aus 2004 dasrstellen soll und eine Saga fortführt, die 2001 bereits begonnen hat. Der mit über sechs Minuten längste Song des Albums beginnt mit Stakkato Gesang, geht aber dann schnell zu einem eingehenderen Gesangsstil über. Es folgt ein hängenbleibender Refrain und im Mittelteil ein Chor, der von allen Bandmitgliedern bestritten wird. Im Video wird dieser Part wie im legendären „Bohemian Rhapsody“ Video von QUEEN dargestellt. Auch der nächste Song geht es am Anfang ruhiger an, um dann doch wieder in die gewohnte Power überzugehen. Auch „A Monster Only You Can See“ fährt im selben Fahrwasser dahin und überrascht mit einem Schimpfwort, das zuerst so gar nicht in den Text hineinpassen will, im Kontext und in der Erklärung von Tony Kakko wird es dann aber klarer:

„In jeder Gruppe von Freunden befindet sich immer eine Person, die Schwierigkeiten und Probleme magisch anziehen und die Person merkt es meistens aber selber nicht. Du magst ein Arschloch sein, aber du bist das Arschloch unserer Gruppe und wir schauen tiefer in dich rein und helfen dir wo es geht. Dafür sind Freunde da!“

Die nächsten drei Songs fügen sich zwar gut ins Gesamtkonzept ein, zählen für mich gegenüber den anderen Tracks aber zu den schwächeren des Albums. „The Best Thing“ als Mid-Tempo Halbballade überzeugt mich dabei aber noch am meisten mit ihrem Schunkelsound.

SONATA ARCTICA schließen ihr elftes Studioalbum mit einer Ballade ab. Der Titeltrack bietet den richtigen Ausklang für ein wirklich gelungenes Album. Kakko brilliert noch einmal stimmlich und zeigt auf, dass er es nach 25 Jahren noch immer draufhat. Seine Stimme hat den immensen Wiedererkennungsfaktor nicht verloren, vielleicht singt er nicht mehr so hoch wie früher, aber er ist immer am Punkt.

Besser hätte die Band ihre Ankündigung über die Rückkehr zu ihren Wurzeln nicht umsetzen können. Schon beim ersten Durchlauf fühlte ich mich in die Zeit zurückversetzt in derer ich die Finnen kennen und schätzen gelernt habe. Schön, dass es solche Änderungen beziehungsweise Rückschritte auch noch heute gibt und sehr schön, dass sie wie in diesem Fall auch gelingen

 

 


Tracklist „Clear Cold Beyond“:
1. First In Line
2. California
3. Shah Mat
4. Dark Empath
5. Cure for Everything
6. A Monster Only You Can’t See
7. Teardrops
8. Angel Defiled
9. The Best Things
10. Clear Cold Beyond
Gesamtspielzeit: 50:56


Band-Links:

sonata arctica clear cold beyondSONATA ARCTICA - Clear Cold Beyond

 

 


 

sonata arctica clear cold beyond
SONATA ARCTICA – Clear Cold Beyond
LineUp:
Tony Kakko | Gesang
Elias Viljanen | Gitarre
Pasi Kauppinen | Bass
Henrik „Henkka“ Klingenberg | Keyboards
Tommy Portimo | Schlagzeug
8.5
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